3D-Drucker Test: Creality Ender-3 V3 KE

Creality Ender-3 V3 KE Test

Creality Ender-3 V3 KE

4.3

Qualität / Verarbeitung

5.0/5

Einrichtung

5.0/5

Bedienbarkeit

4.5/5

Druck out of the Box

3.5/5

Druckgeschwindigkeit

4.0/5

Lautstärke

4.0/5

Druckqualität

4.0/5

Positiv

  • günstig
  • gutes Preis/Leistungs-Verhältnis
  • 4,3" Touchscreen
  • WLAN-Verbindung
  • autom. Bettnivellierung
  • Filamentsensor
  • App-Steuerung
  • Mesh (im Browser)

Negativ

  • schnelle Drucke nicht sauber
  • mäßige Bedienung am Touchscreen

Creality hat es mir ein wenig angetan und vor allem mag ich 3D-Drucker mit WLAN, da sie sich gemeinsam in Creality Print verwalten lassen. Dazu passt natürlich auch der Creality Ender-3 V3 KE.

Trotz seines wirklich günstigen Preises ist er super ausgestattet und bringt die gewünschte WLAN-Anbindung mit.

Technische Daten des Creality Ender-3 V3 KE

Bauraum220 x 220 x 240 mm
Gesamtgröße 433 x 366 x 490 mm (7,8 kg)
KonnektivitätUSB-C, 2x USB-A, WLAN und Cloud
Toleranzen 0,1 mm (auf 100 mm)
max. Geschwindigkeit500 mm/s
max. Beschleunigung8000 mm/s
Filamentdurchmesser1,75 mm
Hotend60 Watt
Cu-Legierung bis max. 300 °C
ExtruderDirekt-Extruder
DruckplattePEI magnetische Druckplatte
Bedienung4,3″ Touchscreen, PC, Smartphone
Aufheizzeit Druckbett 25 – 60 °C – 95Sekunden
Druckbett 25 – 100 °C – 348 Sekunden
Hotend 25 – 200 °C – 48 Sekunden
BesonderheitenAutonivellierung (25 Punkte)
Filamentsensor
Fortsetzung nach Stromausfall
Kamera nachrüstbar
Herstellerangaben (Aufheizzeit selbst gemessen)

Aufbau und der erste Eindruck

An der Verpackung gibt es beim Creality Ender-3 V3 KE nichts zu kritisieren. Mir ist aber auch noch kein 3D-Drucker untergekommen, der nicht sicher verpackt war. Die Verpackungen und Polster sind auch stets ähnlich.

Dasselbe trifft auf den Aufbau zu. Die Bodengruppe ist fertig aufgebaut und montiert werden muss nur noch der Galgen. Was hierbei jedoch auffällt, die acht verwendeten Schrauben sind recht dünn.

Gut gefällt dabei, dass das Kabel zum Filamentsensor durch den Rahmen geht und so nicht zu sehen ist. Das Flachkabel zum Hotend fällt dagegen deutlich auf und steht seitlich auch im großen Bogen ab.

Insgesamt steht der Creality Ender-3 V3 KE aber sehr gut da und wirkt trotz des günstigen Preises keinesfalls billig.

Der Galgen ist etwas dünner, steht aber stabil, er ist mit 3 USB-Anschlüssen ausgestattet und bringt immerhin ein Touch-Display zur Bedienung mit. Und momentan begnügt sich die Lüftung auch mit nur 45 dB.

Dass er günstiger ist, merkt man eher an kleineren Punkten, wie die angeklebten Gummifüße oder, dass sich die Z-Achse mit einem Antrieb begnügen muss. Sofern er gut und schnell druckt, soll das aber nicht weiter stören.

Inbetriebnahme des Creality Ender-3 V3 KE

Nach der ersten Begutachtung, soll der Creality Ender-3 V3 KE nun endlich aktiviert werden.

Zur Begrüßung meldet sich das Display mit der Sprachauswahl und mit dem ersten Tippen fällt auf, dass die Bedienung beziehungsweise die Berührungserkennung eine andere und nicht so schöne, wie beim Creality K1 ist. Da wurde wohl auch ein wenig gespart.

Nach der Sprachauswahl noch die AGBs bestätigen, das WLAN einrichten und schon kann der Selbsttest gestartet werden. Der dauert etwa 6 Minuten, levelt und nivelliert in 25 Punkten.

Das Ergebnis der Nivellierung zeigt eine Toleranz von -0,18 bis +0,21 mm also insgesamt fast 0,4 mm an. Das gefällt mir weniger und leider gibt es keine vorgesehene Möglichkeit, daran etwas zu ändern.

Nimmt man jedoch die PEI-Druckplatte runter, sind darunter die Schrauben zur Befestigung der Heizplatte zu sehen. Diese können gelockert und Unterlagen unter die Distanzstücke gelegt werden. Jetzt sind wir bei insgesamt etwa 0,12 mm und das kann man gelten lassen.

Jetzt noch Filament rein (CR-PLA Multicolor gradient), Druckplatte mit Isopropanol reinigen und der erste Druck kann gestartet werden.

Geschwindigkeit auf dem Creality Ender-3 V3 KE

Ich finde es gut, wenn der Hersteller des 3D-Druckers einen USB-Stick mitschickt, auf dem es eine fertige Datei für das Benchy gibt. Hier kann man sich sicher sein, dass das Letzte an Tempo herausgekitzelt wurde und man sieht, wozu der 3D-Drucker in der Lage ist.

Genau diese Datei wird jetzt geladen und auf dem Display stehen 16 Minuten. Wenn er das schafft, kann man den Creality Ender-3 V3 KE wirklich als schnell bezeichnen.

Man muss aber bereits im Vorfeld sagen, dass sich die Zeit rein auf den Druck bezieht. Sie beinhaltet nicht die vorherige Kalibrierung und auch nicht die Aufheizzeit. Dadurch kommen meist noch 5 Minuten dazu.

Beim Creality Ender-3 V3 KE wurden daraus sogar 7 Minuten und die gesamte Druckzeit belief sich auf 26 Minuten und 20 Sekunden. Zieht man die 7 Minuten ab, bleiben rund 19 Minuten reine Druckzeit übrig.

Das sind nicht ganz die versprochenen 16 Minuten aber schneller waren in meinen Tests bisher nur der Creality K1 (5 Minuten schneller), ganz knapp der Bambu Lab X1C (1 Minute schneller) und ebenso knapp der Artillery Sidewinder X3 Pro.

Die Lautstärke blieb dabei mit maximal 64 dB noch im Rahmen. Im Schnitt sind es aber nur 61 dB und das ist bisher ein solider Mittelwert.

Gute Qualität beim Druck

Den Speed-Test hat der Creality Ender-3 V3 KE recht gut bestanden und ein solides Tempo vorgelegt. Die Qualität des Benchys lässt allerdings zu wünschen übrig und zeigt, dass der Ender eben kein K1 ist.

Ein 3D-Drucker sollte allerdings nicht nur schnell sein, er muss auch ordentlich drucken können. Daher wird die Geschwindigkeit auf 150 mm/s gedrosselt, die Layerhöhe auf 0,1 mm gesetzt und ein Yoda mit Support gedruckt.

Das Druckergebnis kann prinzipiell als gut bezeichnet werden. Details werden gut dargestellt und deutliche Druckfehler sind nicht zu sehen.

Es sind jedoch noch Anpassungen bei den Stützen notwendig. Hier sieht man deutliche Hänger und ganz harmoniert es noch nicht.

Ein weiterer wichtiger Punkt beim 3D-Drucker ist der First-Layer. Dafür lasse ich ein Teil in der Größe des Druckbettes drucken. Die Hälfte besteht aus einem Layer (0,2 mm) und die zweite aus zwei Layer (0,4 mm).

Das Ergebnis kann sich sehen lassen und offensichtlich arbeitet die automatische Nivellierung perfekt. Die gesamte Druckfläche ist sehr gleichmäßig.

Dabei fällt jedoch auf, dass es ganz feine Lücken gibt, der Flow müsste also noch zum Filament angepasst werden, was vielleicht auch die Hänger über den Stützen erklärt. Mit etwas mehr Material wären die Abstände kleiner gewesen.

Bedienung des Creality Ender-3 V3 KE

Ich habe bereits den Creality K1 und den Creality CR-10 SE vorgestellt und dabei auch die PC-Software Creality Print beschrieben. Daher möchte ich hier darauf auch nicht weiter eingehen.

Creality Print dient als Slicer, die Programme lassen Dank WLAN gleich auf den Drucker übertragen und dieser kann anschließend auch überwacht werden. Das ist bei den WLAN-Druckern von Creality identisch.

Ebenso identisch ist die Cloud-Anbindung, die ich persönlich jedoch nicht benötige. Ich nutze die App nur, um das Live-Bild der Kamera auch am Smartphone sehen zu können.

Wie eingangs schon erwähnt, unterscheidet sich jedoch die Bedienung am 3D-Drucker selbst ein wenig.

Zum einen gefällt mir das Hochformat nicht so gut, weil dadurch Texte, die in einer Zeile bleiben sollten einen Absatz bekommen und zum anderen, arbeitet die Touch-Funktion nicht so fein wie beim K1.

Fazit: Creality Ender-3 V3 KE Test

In Anbetracht der Ausstattung ist der Creality Ender-3 V3 KE ausgesprochen günstig.

Mit seinem Touchscreen, der Autonivellierung und vor allem der WLAN-Anbindung bietet er Ausstattungen wie ein Großer. Lediglich die Kamera fehlt, aber diese lässt sich einfach nachrüsten.

In einigen Punkten, wie angeklebten Gummifüssen, mäßige Bedienung des Touchscreens oder dem einfachen Antrieb der Y-Achse merkt man den Preis allerdings schon.

Dem Druck schadet das jedoch nicht. Out of the Box macht es zwar keinen Sinn, die volle Geschwindigkeit zu fahren, gedrosselt sieht das Druckbild aber recht gut aus und der Firstlayer kann absolut überzeugen.

Der Creality Ender-3 V3 KE wäre meine Empfehlung für Einsteiger. Er ist verhältnismäßig günstig, druckt out of the Box ganz gut, erwartet aber ebenso, dass man sich einarbeitet, um das Druckergebnis zu perfektionieren.

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