Macht es Sinn, gleich zwei Parkside Mähroboter in einem Testbericht zu vereinen? Ich denke schon, denn so verschieden sind die beiden Mähroboter gar nicht.
Der PMRA 20-Li B2 ist für Flächen bis 500 m² und der PMRDA 20-Li B2 für Flächen bis 1000 m². Zusätzlich bringt der PMRDA eine WiFi- und Bluetooth-Verbindung und eine App mit. Ansonsten sind die Ausstattungen ziemlich ähnlich.
Parkside Mähroboter PMRDA 20-Li B2 mit App für 1000 m²
Welche Vorteile bietet ein Mähroboter?
Beim Thema Mähroboter scheiden sich die Geister. Die einen lieben sie und von der anderen Seite hört man gern: „Zu faul selbst zu mähen?“ oder muss sich als „Igel-Mörder“ betiteln lassen. Auf beide Punkte möchte ich etwas eingehen.
Mähroboter aus Faulheit?
Wer denkt, ein Mähroboter nimmt einem einfach nur die Arbeit ab, der hat die Arbeitsweise nicht verstanden. Für einen gepflegten Rasen, sollte man diesen wenigstens 1x pro Woche mähen.
Das beansprucht nicht nur reichlich Zeit, es entsteht auch ein ordentlicher Haufen an Schnittgut. Wohin damit? Nicht jeder mag einen Komposthaufen und wenn, dann sollte dieser auch nicht nur aus Rasenschnitt bestehen.
Der Mähroboter nimmt einem nicht nur die Arbeit ab, er kümmert sich auch um den „Abfall“. Wird der Rasen jeden zweiten Tag geschnitten, fallen die kleinen abgeschnittenen Spitzen zwischen die Pflanzen auf den Boden, verrotten und düngen somit gleich den Boden.
Langzeittests haben es bestätigt: Ein mit Mähroboter geschnittener Rasen sieht frischer und gesünder aus.
Parkside Mähroboter PMRA 20-Li für 500 m²
Sind Mähroboter Igel-Mörder?
Sind sie definitiv nicht. Auf meinem Grundstück fuhr viele Jahre ein Mähroboter und gleichzeitig lebte hier ein Igel, der regelmäßig nachts von der Überwachungskamera gefilmt wurde. Nachts!
Igel sind nachtaktiv und wer seinen Mähroboter nichts nachts arbeiten lässt, der schließt auch aus, dass dieser Igel überfahren kann.
Dazu wird die Technik immer besser und ich hatte sogar schon einen Mähroboter, der einen Bogen um eine Kuhblume gemacht hat, weil er diese als Hindernis erkannt hat.
Technische Daten der Parkside Mähroboter
PMRA 20-Li B2 | PMRDA 20-Li B2 | |
---|---|---|
Schnittleistung | 500 m² | 1000 m² |
Schnittbreite | 18 cm | 22 cm |
einstellbare Schnitthöhe | 25 – 60 mm (manuell) | |
max. Steigung | 47 % (25°) | |
Energieversorgung | 20 V Li-Ion / 2 – 4 Ah | |
Abmessungen | 610 x 410 x 230 mm | |
Gewicht | 8,6 kg | 9,4 kg |
Lautstärke gemessen | 63 dB | |
Schutzart | IPX4 | |
Sensoren | Regensensor Hebe/Neigesensor | |
Schnitttechnologie | Rotorscheibe mit 3 beweglichen Messern | |
Installationszubehör | 130 m Begrenzungskabel 200 Befestigungshaken | 200 m Begrenzungskabel 350 Befestigungshaken |
Mähroboter mit oder ohne Begrenzungsdraht?
Ich durfte bereits einige Mähroboter ausprobieren und so langsam werden die Mähroboter ohne Begrenzungsdraht immer besser. Beziehungsweise, so langsam kann man sie gebrauchen.
Wobei man hier unterscheiden muss, wie sie navigieren. Die GPS-Standortbestimmung wird immer genauer, aber von Mährobotern, die nach Kamera fahren und bei denen manuell keine Karte angelegt wird, rate ich noch immer ab.
Sie registrieren rein optisch wo der Rasen aufhört und das kann durchaus mal eine kleine kahle Stelle sein. Gibt es davon mehrere, drehen und wenden sie sich, hüpfen von der einen „grünen Insel“ zur nächsten und finden mit etwas Glück auch wieder zurück.
Für eine dauerhafte Installation würde ich immer eine Kabelverlegung bevorzugen. Das ist zwar ein höherer Aufwand bei der Erstinstallation, dafür sind Fehlfahrten so gut wie ausgeschlossen.
Die Erstinstallation des Parkside Mähroboters
Da es bei der Installation des Parkside PMRDA 20-Li B2 und des Parkside PMRA 20-Li B2 keinen Unterschied gibt, gelten die folgenden Aussagen für beide Modelle.
Beide Parkside Mähroboter benötigen einen Begrenzungsdraht, der vor der ersten Inbetriebnahme verlegt werden muss.
Dieses geschieht im Abstand von 30 cm zum Rand und dabei sollte man auch sehr sorgfältig arbeiten. Wie in der Preisklasse nicht anders zu erwarten, ist es im nachhinein nicht möglich einzustellen, wie weit der Draht überfahren werden darf.
Verlegt wird der Begrenzungsdraht so, dass der Parkside Mähroboter im Uhrzeigersinn fahrend genau in seiner Ladestation landet. Einen Suchdraht gibt es leider nicht, und so fahren beide Parkside Mähroboter über den Begrenzdraht nach Hause.
Funktionales zum Parkside PMRDA 20-Li B2 und PMRA 20-Li B2
Auf den ersten Blick sehen beide Modell gleich aus und trotz unterschiedlicher Flächenleistung und verschiedenen Messerdurchmessern, sind äußerlich beide gleich groß.
Das bringt für den kleineren PMRA 20-Li B2 einen nicht unerhebliche Nachteil mit sich. Beide Mähroboter sind 41 cm breit, da der kleinere PMRA aber eine 4 cm schmalere Schnittbreite hat, erhöht sich der Abstand zum Rand links und rechts um je 2 cm.
Fahren beide also mit demselben Abstand zum Rand, bleiben beim PMRDA 2 cm weniger stehen, die nachgearbeitet werden müssen. Warum das so gemacht wurde, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Parkside Mähroboter gehören zum X20V Team
Beim Akku sind sich beide wieder einig und dieser liegt nicht bei. Mit etwas Glück bekommt man den großen 4 Ah Akku aber im Angebot für 24 €. Ein Ladegerät wird nicht benötigt.
Praktisch ist natürlich, dass beide Parkside Mähroboter zum Parkside X20V Team gehören und sich den Akku mit anderen Werkzeugen teilen können. Wichtiger ist aber, dass er überhaupt austauschbar ist.
Ebenso einig sind sich beide Parkside Mähroboter, wie der Akku eingesetzt wird. Dazu muss von unten ein Deckel abgeschraubt werden. Das ist zwar sicherer aber ein schneller Akku-Tausch ist somit nicht möglich.
Parkside Mähroboter PMRDA 20-Li B2 mit App für 1000 m²
Parkside Mähroboter PMRA 20-Li B2 für 500 m²
Display und Tasten
Auch die Bedienung über 6 Tasten ist bei beiden Parkside Mährobotern identisch – Start / Home / Zurück / Hoch / Runter / OK. Vier Tasten davon besitzen zusätzlich die Zahlen 1-4 für die PIN-Eingabe.
Beim Display unterschieden sie sich dagegen. Der größere Parkside PMRDA besitzt ein größeres und vor allem beleuchtetes Grafik-Display, während sich der kleinere PMRA mit nur zwei Zeilen begnügt.
Die Bedienung ist dennoch nahezu identisch. Der Mäher lässt sich starten, nach Hause schicken und auch Einstellungen zu Mähzeiten, Nebenbereiche und zum Regensensor lassen sich vornehmen.
Beim Größeren Parkside Mähroboter PMRDA 20-Li gestaltet sich das mit dem größeren Display natürlich komfortabler.
Wichtig: Befinden sich die Parkside Mähroboter nicht innerhalb ihres Schleifensignales, lassen sie sich aufgrund der Fehlermeldung auch nicht bedienen!
Die App des Parkside Mähroboter PMRDA 20-Li B2
Der größere Parkside Mähroboter PMRDA bringt nicht nur eine größere Schnittleistung und ein größeres Display mit, er bietet auch Bluetooth und WiFi und lässt sich per App steuern. Das macht ihn deutlich komfortabler.
Das heißt allerdings nicht, dass er in der Grundfunktionen mehr ermöglicht. Er lässt sich zwar per Smartphone starten, zur Ladestation schicken und bequem einrichten, mehr Funktionen als beim Parkside PMRA ohne Bluetooth und WiFi gibt es aber nicht.
Nur die mögliche Update-Funktion bleibt ihm vorbehalten. Inwieweit es da allerdings Verbesserungen an der App oder dem Mähroboter geben wird, bleibt abzuwarten. Ich denke viel wird sich softwaretechnisch nicht mehr machen lassen.
Ansonsten gibt es zur App recht wenig zu sagen. Es gibt die benannten Möglichkeiten, die nicht so umfassend sind und daher ist auch die App recht schlicht und man findet sich sehr schnell zurecht.
Fahrverhalten der Parkside Mähroboter
Wenn man vom Fahrverhalten spricht, muss man sich vor Augen halten, dass wir hier über sehr günstige Mähroboter sprechen. Es ist daher kaum zu erwarten, dass sie nach System mähen oder sich mehrere Bereiche anlegen lassen.
Beide Parkside Mähroboter fahren identisch nach dem Chaosprinzip. Sie fahren so lange geradeaus, bis sie auf ein Begrenzungskabel oder ein Hindernis treffen. Dann drehen sie sich und fahren in eine andere Richtung weiter.
Das machen sie so lange, bis ihre eingestellte Mähzeit erreicht ist, oder sich der Akku dem Ende neigt. Dann suchen sie sich ihren Begrenzungsdraht und fahren auf diesem bis in die Ladestation. Mehr kann man von Mährobotern dieser Preisklasse auch nicht erwarten.
Randfahrten sind möglich!
Dennoch bieten sie eine Möglichkeit, die es nicht bei allen günstigen Modellen gibt. Es lassen sich zwar keine Bereiche anlegen, es können aber Startpunkte festgelegt werden.
Gibt es beispielsweise Ecken, die nur schwer zugänglich sind und finden die Parkside Mähroboter den Zugang nur selten, können diese als Startpunkt festgelegt werden.
Dazu wird die Länge des Begrenzungskabels bis zum gewünschten Punkt genommen und angegeben, wie oft an diesem Startpunkt (prozentual) begonnen werden soll.
Beispiel: Starte jedes zweite Mal (50%) bei 100 m Länge des Gegrenzungsdrahtes.
Diese Möglichkeit lässt sich auch dazu nutzen, um ein Randmähen zu simulieren. Wurden beispielsweise 200 m Begrenzungsdraht verlegt, lässt man ihn einfach jedes 3. Mal bei 200 m starten. Dann fährt der Parkside Mähroboter erst die 200 m Begrenzungsdraht ab und startet dann mit seiner eigentlich Arbeit.
Das ist zwar nicht Sinn und Zweck der Sache, ermöglicht aber das Abfahren der Ränder. Wichtig ist dabei nur, dass es keine Hindernisse gibt. Stößt der Mähroboter dabei auf ein solches, bricht er ab und nimmt sofort seine normale Arbeit auf.
Heimfahrt kann dauern
Tritt der Parkside Mähroboter seine Heimreise zur Ladestation an, fährt er einfach seine Spur weiter, bis er auf einen Begrenzungsdraht trifft. Diesem folgt er im Uhrzeigersinn bis in die Ladestation.
Befindet er sich dabei in der Nähe der Ladestation und trifft den Begrenzungsdraht kurz dahinter, fährt also die gesamte Strecke ab und umrundet die Rasenfläche einmal. Das kann dauern.
Das Positive daran ist, dass er die Ladestation immer findet. Anders als beim Start auf dem Begrenzungsdraht, bricht er bei einem Hindernis nicht ab.
Er dreht sich um 90° und versucht mit einem Halbkreis das Hindernis zu umfahren. Das macht er so oft es nötig ist und er seinen Begrenzungsdraht wieder findet. Dann geht die Heimreise auf diesem weiter.
Ein günstiger Mähroboter von Einhell (gerade zum Test hier) macht das beispielsweise nicht. Der kann keine Hindernisse umfahren, stößt 3x dagegen und bleibt dann mit Fehlermeldung einfach stehen. Der Weg zur Ladestation wird nicht beendet.
Die Parkside Mähroboter und die Sicherheit
Sicherheit geht vor! Trotzdem kann man von einem günstigen Mähroboter nicht erwarten, dass er mit besonderen Sensoren oder einer Kamera ausgestattet ist.
Die wichtigsten Sensoren betreffen das Anstoßen und das Anheben. Auf beides reagieren beide Parkside Mähroboter natürlich. Fahren sie gegen ein Hindernis drehen sie ab und hebt man sie an, schaltet sich das Mähwerk ab.
Mehr Sensoren gibt es allerdings nicht und dadurch werden Hindernisse auch nicht gesehen. Getestet wurde das mit einem Modell-Fuß, der einfach umgefahren wurde. Erst wenn auf den Fuß gefahren wird, reagiert der Neigungssensor und der Mäher schaltet ab.
Trotzdem haben Igel eine sehr gute Chance, einen solchen Kontakt unbeschadet zu überstehen. Die Abdeckung der beiden Parkside Mähroboter ist so tief (etwa 3 cm), dass kein Igel erst drunter passt. Getestet wurde das mit einem kleinen Schaumstoffball, der einfach weggeschoben wurde.
Das Besondere daran: Die meisten (teuren) Mähroboter erkennen zwar Hindernisse und umfahren diese, jedoch erst ab einer Höhe von etwa 10 cm. Beim Balltest versagen die meisten und überrollen ihn einfach.
Parkside Mähroboter – einfach aber zuverlässig
Beide Parkside Mähroboter sind verhältnismäßig günstig und bieten daher auch nicht viele Möglichkeiten. Und auch wenn es manche als mühsam betrachten, den Begrenzungsdraht zu verlegen, gibt es nichts zuverlässigeres.
Der Begrenzungsdraht ist wie ein Zaun und sobald der Draht überfahren wird, dreht der Mähroboter um. Ist kein Begrenzungsdraht da oder geht er kaputt, startet der Mähroboter gar nicht erst.
Gibt es Beete, die mitten auf der Rasenfläche sind, wird der Begrenzungsdraht vom Rand zum Beet gelegt, einmal drumherum und über denselben Weg wieder zurück zum Rand. Damit wird das Beet als Sperrzone genommen und nicht überfahren.
So lange der Begrenzungsdraht richtig verlegt wurde, ist die Methode sehr zuverlässig und das gilt auch für die Parkside Mähroboter PMRA 20-Li B2 und PMRDA 20-Li B2.
Was nicht ganz so perfekt beziehungsweise etwas träge arbeitet, sind die Stoßsensoren. Frontal reagieren sie gut, wird das Hindernis jedoch seitlich oder sanft getroffen, schlagen sie nicht sofort an. Der Mäher will dann weiter fahren und die Räder drehen durch.
Parkside Mähroboter PMRDA 20-Li mit App für 1000 m²
Parkside Mähroboter PMRA 20-Li für 500 m²
Fazit Parkside PMRA 20-Li B2 und PMRDA 20-Li B2
Äußerlich unterscheiden sich die beiden Mähroboter von Parkside kaum und beide sind definitiv ihre relativ geringe Investition wert.
Für kleines Geld kann man natürlich nicht den großen Luxus erwarten und die Mähroboter fahren ausschließlich nach dem Chaos-Prinzip in ihrem mit Begrenzungsdraht abgesteckten Bereich.
Das machen sie jedoch ausgesprochen zuverlässig und über einen kleinen Umweg ist es sogar möglich, gezielt den Rand mähen zu lassen.
In puncto Sicherheit können der PMRA 20-Li B2 und der PMRDA 20-Li B2 nur bedingt auftrumpfen. Sie besitzen zwar Regen-, Stoß- und Neigungssensoren, können optisch aber keine Hindernisse wahrnehmen. Zum Glück ist das Gehäuse so tief, dass kaum ein Igel darunter geraten kann.
Auch wenn der Preis zu den beiden Modellen passt, würde ich den PMRDA 20-Li B2 bevorzugen. Die App und das größere Display machen die Bedienung komfortabler und trotz größerer Schnittbreite ist er nicht größer als der PMRA 20-Li B2.