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Sceoan Windstorm S1 Test – 3D-Drucker

Sceoan Windstorm S1 – der Name sagt dir nichts? Nicht mal der Hersteller Sceoan? Das macht nichts, ich kannte ihn auch nicht. Aber der Aufbau sieht interessant aus und erinnert irgendwie an den AnkerMake M5.

Genau darum steht er heute bei mir auf dem Tisch und ich werde mir ihn genau ansehen. Das heißt, erst muss er aufgebaut werden.

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Technische Daten des Sceoan Windstorm S1

Bauraum220 x 220 x 250 mm
Gesamtgröße 450 x 346 x 720 mm (12,7 kg)
KonnektivitätUSB-A, USB-B, USB-C, SD-Karte
ToleranzenX, Y – 0,05 mm / Z – 0,1 mm
max. Geschwindigkeit500 mm/s
max. Beschleunigung7000 / 1000 mm/s
max. TemperaturenBett 130 °C / Nozzle 260 °C
Filamentdurchmesser1,75 mm
Hotend60 Watt
ExtruderDouble gears Extrude
Druckplattemagnetische PEI-Druckplatte
Bedienung 3,5″ Touchscreen
AufheizzeitDruckbett 25 – 60 °C – 135 Sekunden
Druckbett 25 – 100 °C – 435 Sekunden
Hotend 25 – 200 °C – 53 Sekunden
BesonderheitenAutonivellierung
geschlossene Verkleidung
komplett aus Aluminium
XY- Linearführung
Herstellerangaben (Aufheizzeit selbst gemessen)

Schneller ist nur ein fertig aufgebauter 3D-Drucker

Auf den ersten Blick ist der Sceoan Windstorm S1 verpackt wie ziemlich alle FDM-Drucker. Bei der Entnahme der Teile gibt es dann aber doch einen Unterschied. Galgen und Unterteil sind als ein Paket verschnürt. Das sieht man eher selten.

Aber ok, alles ist sicher verpackt und schnell wird offensichtlich, dass es kaum etwas aufzubauen gibt. Lediglich zwei Schrauben liegen bei und es müssen auch keine Kabel angesteckt werden.

Der Galgen besitzt eine integrierte Steckverbindung und sitzt in einer Passform, die lediglich noch gesichert werden muss. Und tatsächlich sitzt die Verbindung bereits ohne Schrauben sehr gut.

Also so schnell und einfach habe ich noch keinen 3D-Drucker aufgebaut. Selbst der Filamenthalter wird nur noch eingesteckt und momentan lässt mich absolut nichts an der stabilen Bauweise zweifeln.

Der erste Eindruck des Sceoan Windstorm S1

Wie beim Aufbau schon erwähnt, reichen die zwei Sicherungsschrauben aus, um den Galgen stabil zu halten. Insgesamt gibt es an der Stabilität keine Zweifel. Alles ist aus Aluminium und die dicken Rahmen sorgen für die nötige Steifigkeit.

Auffällig sind die reichlichen USB-Anschlüsse. Hinten gibt es einen USB-B Anschluss, der offensichtlich der Verbindung zum PC dient. Im vorderen Bereich noch USB-A, USB-C und eine Steckplatz für SD-Karten.

Interessant beziehungsweise schon ein wenig kurios ist die Bauteilkühlung. Es gibt keinen Strömungskanal oder ähnliche Vorrichtungen – die Luft kommt direkt nur aus einem Axiallüfter.

Das dürfte die Luftgeräusche deutlich reduzieren aber ob das bei Überhängen wirklich reicht? Der Test wird es zeigen.

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Insgesamt gefällt der zwar etwas wuchtige aber stabile und vor allem formschöne Aufbau. Das eingelassene Druckbett, das sich nicht vom Gehäuse abhebt, ist natürlich ein Highlight.

Kompliziert dürfte es nur werden, wenn es an die Einstellung der Riemenspannung geht. Zumindest um ein Spiel der POM-Rollen muss man sich nicht kümmern, da Linearführungen verbaut wurden.

Einrichten des 3D-Druckers

Beim Einschalten meldet sich der kleine Bildschirm mit bunten Bildchen als Menüführung. Auf den ersten Blick etwas zu bunt und dadurch verwirrend. Daran sollte man sich aber gewöhnen.

Eine Meldung zur ersten Einrichtung gibt es nicht und auch eine Werkseinstellung ändert nichts daran. Selbst die minimalistische Anleitung hat keine Meinung dazu.

Um irgendwie einen Einblick in den Sceoan Windstorm S1 zu bekommen, sehen wir erst einmal nach, was auf dem mitgelieferten USB-Stick ist.

Zu finden sind einige Dateien. Das typische Benchy, ein Ordner mit Cura, der Orca-Slicer und zwei PDFs mit kurzer und umfangreicher Anleitung.

Dort ist dann auch eine Beschreibung der Bettnivellierung zu finden, die dann doch noch ausgeführt wird. Dazu das Bett auf 70 °C heizen und die automatische Bettnivellierung starten.

Die Nivellierung erfolgt kontaktlos in 25 Punkten und kann sich anschließend mit Messwerten angesehen werden. Die werden zwar immer nur pro Punkt angezeigt aber besser ist es auf dem kleinen Display kaum möglich.

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Die Messwerte reichen von -0,096 bis +0,176, was eine Toleranz von 0,272 mm. Für das kleine Druckbett ist das schon recht viel und der Sceoan Windstorm S1 bietet von sich aus keine Möglichkeit, daran etwas zu ändern.

In der Anleitung heißt es weiter, man solle anschließend einen Druck starten und bei Bedarf das Z-Offset einstellen. Besser wäre es das gleich zu machen, denn dieses stimmt bei meinem Gerät überhaupt nicht und hat für einen dicken Kratzer auf der Druckplatte gesorgt.

Software am PC

Der Sceoan Windstorm S1 arbeitet mit Marlin und ist mit einem USB-Anschluss ausgestattet, der es gestattet, den 3D-Drucker direkt mit dem PC zu verbinden.

Für den Test beschränken wir uns aber darauf, was der Sceoan Windstorm S1 auf dem Stick mitbringt und in der Anleitung vorschlägt. Diese bezieht sich auf Orca. Für Cura sind aber entsprechende Druckprofile auf dem Stick.

Orca startet wie gewohnt und ein entsprechendes Druckerprofil ist auch vorhanden. Den Update-Hinweis überspringe ich, da es schon vorgekommen ist, dass es das entsprechende Druckerprofil anschließend nicht mehr gab.

Weiter möchte ich darauf gar nicht eingehen, da Orca ein allgemeiner Slicer ist und im Grunde nicht mit dem Sceoan Windstorm S1 zu tun hat.

Beim ersten Druck über Orca musste ich jedoch feststellen, dass die Profile unvollständig sind. Beispielsweise fehlen Angaben zum Retract und es wird ein viel zu hoher Standardwert verwendet. Auch darauf sollte man sich also nicht verlassen.

Speedtest mit dem Sceoan Windstorm S1

Kommen wir zum üblichen Benchy, welches zum Glück auf dem Stick abgespeichert ist. Diese Datei verspricht, das kleine Boot in 19 Minuten zu drucken. Dazu kommt natürlich die Zeit, die zum Aufheizen benötigt wird.

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Doch hier unterliege ich ganz offensichtlich einem Irrtum, denn die Zeit wurde scheinbar einberechnet . Die Uhr zeigt nicht mal ganze 19 Minuten an. Das ist bei meinen Tests neuer Rekord.

Damit werden jedoch gleich zwei weitere Rekorde aufgestellt. Zum einen sind das die dabei erreichten 72 dB und zum anderen die extrem schlechte Qualität. So schlecht fiel noch kein Benchy vom Druckbett.

Der Speedtest wurde also mit einer enorm guten Zeit bestanden, nur in der Qualität würden das wahrscheinlich viele hinbekommen.

Sind qualitative Drucke möglich?

Geschwindigkeit ist nicht alles und daher gehen wir die nächste Runde etwas langsamer an. Gedruckt wird dafür ein Yoda mit Support, 0,1 mm Layerhöhe und maximal 150 mm/s.

Und siehe da, es geht doch. Die Stützen lösen sich zwar etwas schwerer, der Druck sieht aber bis auf leichtes Stringing sehr ordentlich aus. Die Details stimmen und über den Stützen sieht man kaum Hänger.

Fazit: Sceoan Windstorm S1 Test

Außen hui und innen pfui? Ganz so schlimm ist es nicht, aber die Euphorie beim Auspacken und Aufbau hat sich beim ersten Druck schnell wieder gelegt.

Optisch und vom Aufbau her ist der Sceoan Windstorm S1 wirklich erstklassig. Alle Teile sind aus Aluminium, äußerst stabil und von Riemen, Linearführungen oder Spindeln ist absolut nichts zu sehen.

USB-Anschlüsse gibt es reichlich und auch wenn man sich an die bunten Grafiken des Touchscreens erst gewöhnen muss, bietet die Bedienung mit Marlin extrem viele Möglichkeiten. Vor allem beim Sceoan Windstorm S1.

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Was dagegen nicht funktioniert, ist der Druck out of the box und erst recht nicht der schnelle Druck des Benchys.

Der Sceoan Windstorm S1 ist zwar extrem schnell fertig, erreicht dabei aber laute 72 dB und das Druckergebnis ist so schlecht, dass es nicht als solches bezeichnet werden sollte. Der deutlich langsamere Druck mit 150 mm/s sieht dagegen besser aus.

Die gute Verarbeitung und die hochwertigen Materialien rechtfertigen vielleicht den dafür recht hohen Preis, an den Druckeinstellungen muss man jedoch noch ordentlich arbeiten.

Sceoan Windstorm S1 Test

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