Nach dem Creality K1 habe ich heute den Creality K1C im Test und im Grunde muss man gar nicht so viel testen. Der Creality K1C ist eine Verbesserung des K1 ist grundlegend aber identisch.
Das C steht dabei übrigens für Carbon und soll verdeutlichen, dass der K1C mit einer gehärteten Düse ausgestattet ist, mit der sich auch Carbonfaser-Filamente drucken lassen.
Und falls sich wer fragt, warum der Creality K1C rot ist und das FC Bayern Logo trägt – Creality ist Sponsor und der rote K1C eine Sonderedition für die man sich entscheiden kann. Teurer ist sie nicht.
Wer Grundinformationen zum 3D-Drucker Creality K1C möchte, sollte unbedingt vorher meinen Testbericht zum Creality K1 lesen. Der Test des Creality K1C baut darauf auf.
Technische Daten Creality K1C
Drucktechnik | FDRM (Filament-Drucker) |
Bauraum | 220 x 220 x 250 mm |
Gesamtgröße | 355 x 355 x 482 mm |
Konnektivität | USB und WLAN |
Schichthöhe | 0,1 bis 0,35 mm |
Toleranzen | 0,1 mm |
max. Extruder-Temperatur | 300 °C |
Nozzle | Tri-Metall-Düse Schnellwechsel-Düse |
druckbare Materialien | PLA (Hyper-Speed, ABS (Hyper-Speed, PETG, PET, TPU, PA, ABS, ASA, PC, PLA-CF, PA-CF, PET-CF, CR-Carbon |
Bedienung | Touchscreen, PC, Smartphone |
Aufheizzeit | Druckbett 25 – 100 °C – 5: 33 min Hotend 25 – 200 °C – 45 Sekunden |
Was ist neu am Creality K1C?
Genau genommen, ist der Creality K1C “nur” ein verbesserter K1 und rein theoretisch könnte man seinen K1 auf einen K1C tunen.
Zumindest sind mir keine Verbesserungen bekannt, die man nicht auch selber umsetzen könnte. Die Frage ist jedoch, ob sich das rechnen würde.
Was Creality sagt:
Creality K1 | Creality K1C | |
Hotend | Metall + Teflon-Schlauch | All-Metall |
Nozzle | Kupferlegierung | Schnellwechseldüse mit Spitze aus gehärtetem Stahl |
Druckteilkühlung | Closed Loop Fan | Dynamisch ausgewogener Closed Loop Fan |
Hotend-Kühlgebläse | PWM-Lüfter | Dynamisch ausgewogener PWM-Lüfter |
Luftfilter | nein | ja (plus Schutzgitter auf Lüfter) |
Kamera | optional | enthalten |
Was ich noch sehe:
Creality K1 | Creality K1C | |
Gummi-Füße | angesteckt, lösen sich leicht | angeschraubt |
Düsenreinigung | nichts | Silikon-Noppen auf Druckplatte |
Schleppkette | PTFE Schlauch geknickt | etwas erhöht, Verbesserung minimal |
Heizbett | normal, Schrauben verdeckt | etwas verkleidet, Schrauben offen |
Lohnt sich der Wechsel zum Creality K1C?
Insgesamt weiß ich nicht, ob ich die Updates wirklich brauchen würde. Klar, die gehärtete Düse hat schon was und ermöglicht es, weitere Materialien zu drucken, kommt nur darauf an, ob das wirklich auf dem Plan steht.
Auch auf die Kamera, die beim Creality K1C nicht mehr optional, sondern bereits dabei ist, möchte man wohl kaum verzichten. Ich habe sie für meinen K1 nachgekauft.
Bei den Lüftern bin ich mir nicht ganz sicher, als wirklich leiser empfinde ich sie nicht und auch meine Messung beim Druck zeigt kein anderes Ergebnis.
Dass die Schleppkette etwas erhöht wurde, ist ein guter Zug und zeigt, dass der Community zugehört wurde. Für mich ist die kleine Erhöhung aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Noch immer verläuft die Filamentführung in einem zu scharfen Bogen, was den Filamentwechsel etwas erschwert. Aktuell druckt der Creality K1C hinter mir seinen Riser und auch sein Deckel bekommt ein Scharnier, damit er nicht immer abgenommen werden muss.
Um auf die Frage in der Überschrift zurück zu kommen: Lohnt sich der Wechsel zum Kreality K1C? Nein, wörtlich genommen lohnt sich der Wechsel vom K1 zum K1C nicht, dazu fallen die Unterschiede zu gering aus.
Wer jedoch gerade einen Neukauf plant, der kommt mit dem Creality K1C besser weg. Die Preisunterschiede sind momentan nicht so groß und dann bekommt man für wenig Geld doch einiges mehr.
Speedtest mit dem Benchy
Auf dem K1 gab es schon keinen Grund zum Meckern. In rund 20 Minuten (inkl. aufheizen) war das kleine Boot fertig und qualitativ musste man kaum Abstriche hinnehmen.
Dasselbe gilt auch für den Creality K1C. Bei der Geschwindigkeit gibt es keinen Unterschied und auch qualitativ ist der schnelle Druck echt super. Wobei ich den K1C da noch einen Hauch besser sehe, was an der neuen Düse liegen kann.
Qualitätsdruck out of the Box
Der erste Versuch war ein Drache, den ich mit einer Layerhöhe von 0,1 mm drucken lassen habe. An der Geschwindigkeit oder den Temperaturen habe ich nichts geändert. Das heißt beim Creality K1C 300 mm/s.
Am Ergebnis gab es nichts zu kritisieren. Ein sauberer Druck, der sich leicht lösen ließ und alle Gelenke waren sofort beweglich. Was will man mehr?
Daher wollte ich es noch ein wenig genauer nehmen und habe mir ein Testmodell bei Printables geladen. Das nennt sich “Extrem Test Print”, weil Überhänge mit 75° gedruckt werden.
Darüber kann der Creality K1C nur lachen. 🙂 Na ja, lachen wäre übertrieben und klar sieht man an den Überhängen, dass er zu kämpfen hat. Aber bis auf ein paar wenigen Fäden, gibt es echt nichts auszusetzen.
Dasselbe habe ich dann den K1 mit identischen Einstellungen drucken lassen. Kurios schon mal, dass er dafür mehr Filament und auch ein paar Minuten länger braucht. Zumindest meint das Creality Print.
Der K1 hat hier mit dem Stringing etwas mehr Probleme, wobei Stringing aber generell eher eine Einstellungssache, die sich korrigieren lässt. Ansonsten ist das Druckbild nahezu identisch.
Gedruckt wurde übrigens auch wieder mit den Standardwerten aus Creality Print mit 0,2 mm Layer und 300 mm/s.
Creality Print gefällt einfach
Zum Creality K1C Test sollte natürlich auch die verwendete Software (Slicer) oder die Bedienung am Drucker gehören. Das erspare ich mir jedoch.
Die Bedienung am 3D-Drucker ist absolut identisch zum Creality K1 und diese habe ich dort bereits ausgiebig vorgestellt.
Dasselbe gilt für die verwendete Software Creality Print. Viele Schimpfen zwar, dass sie eine ältere Version von Cura enthält, aber ich mag sie und bisher fehlen mir auch keine Funktionen.
Ich verspüre auch keinen Bedarf, den Creality K1C zu rooten, Klipper zu installieren oder was auch immer. So lange ich an keine Grenzen stoße, bleibt Creality Print. Und bisher wurden alle Materialien anstandslos gedruckt.
Es ist fast schon faszinierend, wenn man irgendein altes Filament aus der ecke kramen und einfach mit den Standardwerten von Creality Print drucken kann. Maximal nehme ich die Geschwindigkeit und damit auch die Nozzle-Temperatur runter – die Drucke gelingen einfach.
Fazit: Creality K1C Test
Der Sprung vom Creality K1 zum Creality K1C ist sicher keine Mondlandung aber dennoch durchaus spürbar. Der sicher größte unterschied ist dabei sicher die Schnellwechseldüse mit gehärteter Spitze, die es erlaubt Carbonfaser-Filamente zu drucken.
Dazu kommen eher feine Unterschiede, wie jetzt beinhaltete Kamera, ein verbesserter Extruder, der beiliegende Aktivkohle-Filter oder die optimierte Kühlung. Wirklich leise macht sie den K1C aber auch nicht.
Wer bereits den K1 besitzt, sollte den jetzt auf keinen Fall verkaufen, weil es unbedingt der K1C sein muss. dafür sind die Unterschiede zu gering.
Bei wem der Kauf allerdings gerade ansteht, der sollte auf jeden Fall zum verbesserten K1C greifen. Im Creality Store beträgt der Preisunterschied gerade mal 60 € und die gehen schon fast für die Kamera drauf.
Als gelernter Facharbeiter für Zerspanungsmechanik, Hausbauer und ambitionierter Heimwerker, habe ich als Ausgleich viel Zeit im Internet verbracht, Bosch bei der Moderation seiner Heimwerker-Community unterstützt, ein Bautagebuch geführt und meinen Heimwerker-Blog veröffentlicht.
Heimwerker.de erkannte meine Talente und holte mich als Redakteur für Fachbeiträge und Testberichte ins Boot. Nach und nach wurde Heimwerker.de schließlich zu meinem Baby, um das ich mich liebevoll gekümmert habe. Aber Babys werden groß und gehen ihre eigenen Wege. So wie ich jetzt als freier Redakteur (hauptsächlich) für Testberichte.