Soundcore Space One Pro Test: Ich muss zugeben, dass ich kein Kopfhörer-Mensch bin. Auf der Straße möchte ich mein Umfeld mitbekommen und bei der Arbeit am Rechner kann ich mich damit irgendwie nicht konzentrieren.
Der Test der Soundcore Kopfhörer hat mich jedoch eines Besseren belehrt und selbst nach vier Stunden Arbeit bei laufender Musik auf den Ohren wurde es mir nicht zu viel. Woran das wohl liegt….?
Technische Daten Soundcore Space One Pro
Bauform | Over-Ear |
Verbindung | Bluetooth 5.3 Klinke |
Treiber | 40 mm |
Frequenzbereich | 20 Hz – 40 kHz |
Impedanz | 16 Ω |
Spannungsversorgung | integrierter Akku 350 mAh max. bis zu 60 Stunden |
Ladezeit | 2 Stunden bei 5V / 1,2 A |
Gewicht | 288 g |
Lieferumfang | Kopfhörer USB-Ladekabel Klinkenkabel Lederbeutel |
Besonderheiten | Multipoint-Verbindung adaptives Noice Canceling Easy Chat |
Bauform der Soundcore Kopfhörer
Bei Kopfhörern wird zwischen unterschiedlichen Bauformen unterschieden. Da gibt es beispielsweise In-Ear, On-Ear und eben – wie die Soundcore Space One Pro – Over-Ear Kopfhörer.
Over-Ear bedeutet, dass sie komplett über dem Ohr liegen und es somit nach außen völlig abschirmen. Das hat den Vorteil, dass die Ohrform völlig egal ist und der Kopfhörer auch bei längerer Nutzung nicht auf dem Ohr drückt.
Dazu dichten sie am Kopf vollflächig ab und können die Umgebungsgeräusche deutlich reduzieren. Was natürlich auch umgedreht funktioniert, wodurch die Personen in deinem Umfeld wenig von deiner Musik hören.
Noise Cancelling in vier Stufen
Klar, die Werbung „4-stufiges Noise Canceling“ klingt toll, aber was ist damit gemeint? Noise ist der Lärm oder sind allgemein die Geräusche. Und beim Canceln storniert man etwas oder unterbricht es. Zusammen ergibt das die Bedeutung der Geräuschunterdrückung.
Also wie die Ohrschützer aus der Werkstatt? Nein und das wird deutlich, wenn man in der App herausfindet, dass sich diese Geräuschunterdrückung in vier Stufen einstellen lässt. Spätestens jetzt wird klar, dass das keine einfache Geräuschdämmung sein kann.
Grob erklärt sitzt außerhalb ein Mikrofon, dass die Geräusche aus dem Umfeld erkennt und umgedrehte Schallwellen erzeugt, um das Geräusch zu neutralisieren. Das ist aktive Geräuschunterdrückung.
Als würde man einen Stein gegen das Fenster werfen wollen und das Fenster wirft einen gleich schweren Stein zurück. Beide treffen sich, fallen herunter und der erste Stein erreicht nie die Fensterscheibe.
Praktischer Test Noice Canceling
Ohne einen Vergleich mit 20 anderen ANC-Kopfhörern fällt es schwer zu sagen, wie effektiv die Geräuschunterdrückung funktioniert, daher lässt sich nur der persönliche Eindruck wiedergeben.
Wird ANC aktiviert wird es rundherum sehr leise und es ist schon beeindruckend was die Technik da leistet. Man hört aber ebenso heraus, dass das im tiefen Bereich ziemlich gut funktioniert, im höheren aber schwächelt. Und leicht ist ein Hintergrundrauschen wie in einer Muschel zu hören.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wann ich das beim Musikhören brauche. Da ich aber gerade am Schreibtisch sitze und hinter mir der 3D-Drucker läuft, könnte sich die eine oder andere Situation ergeben, wo Noice Canceling Sinn macht.
Der Creality K2 Plus ist in puncto Lautstärke zwar noch ok, am Schreibtisch kommen dennoch über 58 dB (Dezibel) an. Soundcore Space One Pro auf den Kopf und davon kommen nur noch etwa 40 dB an. Zumindest zeigt das das Messgerät an. Ich höre den Drucker dann so gut wie gar nicht mehr.
Funktionen der Soundcore App
Die App zeigt sich nach dem Öffnen sehr übersichtlich und man sieht seine bisher hinzugefügten Geräte. In zwei weiteren Tabs gibt es Soundempfehlungen von Soundcore und die eigenen Profileinstellungen.
Mit dem Klick auf die Soundcore Space One Pro öffnet sich eine neue Ansicht, die nur noch auf die Kopfhörer bezieht. Auf die nächsten Funktionen gehe ich etwas genauer ein:
Menü Umgebungsgeräusche:
Zur Wahl stehen grundlegend die Optionen an, aus und transparent, wobei transparent bedeutet, dass Geräusche unterdrückt, Stimmen aber verstärkt und über die Kopfhörer wiedergegeben werden.
Unter den Punkten Geräuschunterdrückung und Transparenz hat man jeweils noch die Option der manuellen Einstellung und bei der Geräuschunterdrückung als Alternative die adaptiven Geräuschunterdrückung auswählen. Eine Windgeräuschreduzierung ist ebenso möglich.
Menü Soundeffekte:
Hier lässt Dolby Audio aktivieren, was für ein intensiveres Klangbild sorgt, zusätzlich lässt sich zwischen drei verschiedenen Klangeinstellungen wählen.
HearID-Klang: Hier kann man das eigene Gehör testen lassen und danach werden die Equalizer-Einstellungen vorgenommen. Jeder Mensch hört verschiedene Tonlagen unterschiedlich gut und diese werden in der Lautstärke angepasst.
Zusätzlich werden Musik-Sequenzen eingespielt und man entscheidet zwischen zwei varianten, welche einem besser gefällt. So wird eine eigene HearID erstellt, welche sich aber auch nachträglich noch anpassen lässt.
Standard: Standard bedeutet in diesem Fall nicht, dass die Musik absolut ohne Klangeinstellungen wiedergegeben wird, was allerdings auch möglich ist.
Stattdessen stehen verschiedene EQ-Einstellungen zur Verfügung, die direkt ausgewählt werden können. Insgesamt stehen 16 Einstellungen zur Verfügung, wovon fünf auf Direktwahl gesetzt werden können.
Benutzerdefinierter EQ: Wer möchte, kann seine Equalizer-Einstellungen auch ganz altmodisch manuell vornehmen. Diese lassen sich auf 8 Bänder verstellen und bieten einen von 6 dB. Hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht.
Es ist natürlich ebenso möglich, verschiedene Einstellungen zu speichern, zu benennen und in der Reihenfolge zu ändern.
Menü Smart Chat
Wer mit seinen Soundcore Space One Pro viel unterwegs ist und damit am täglichen Leben teilnimmt, sollte generell den Transparenz-Modus aktivieren, um zu hören wenn er angesprochen wird.
Kommt es in solche Situationen zu einem Gespräch, könnte man jedes mal die Kopfhörer absetzen oder aktiviert den Smart Chat.
Dieser erkennt die eigenen Stimmgeräusche und schaltet für eine einstellbaren Zeitraum die Musik so leise, dass man sich gut unterhalten kann. Zeitgleich wird die Geräuschunterdrückung deaktiviert, sofern sie vorher aktiviert war.
Menü Steuerung
Kopfhörer müssen mit möglichst wenigen Tasten auskommen, da sie blind und nach Fingergefühl bedient werden. Gut ist es, dass der Soundcore Space One Pro hier auf physische Tasten und nicht auf Touchfelder setzt.
Davon gibt es insgesamt fünf, wovon die +/- Lautstärketasten als eine Wippe kombiniert sind. Länger gedrückt, werden diese auch für die vorherige oder nächste Titelwahl genutzt.
Obendrein gibt es noch die Play/Pause-Taste mit der typischen Funktion und länger gedrückt aktiviert sie den Voice Assistant. Bei der ersten Anwendung muss dazu am Smartphone zwischen Amazon Alexa und Google Assistant gewählt werden.
Die Power-Taste dient logischer Weise zum Ein- und Ausschalten und wird ebenso zum Bluetooth-Pairing genutzt.
Obendrein wäre da noch die NC-Taste und auf diese bezieht sich dieser Menüpunkt. Einmal gedrückt wechselt man den Modus der Geräuschunterdrückung, wobei ausgewählt werden soll, welche der drei Funktionen nutzbar sind.
Wird die Taste zweimal schnell nacheinander gedrückt, lässt sich die BassUp-Funktion aktivieren oder deaktivieren. Wobei ich es etwas albern finde, dass sich diese Möglichkeit in der App deaktivieren lässt. Man muss sie ja einfach nicht nutzen. Vielleicht ist aber auch geplant, den Doppelklick mit anderen Funktionen zu belegen.
Klingel das Smartphone, dient die NC-Taste dazu, das Gespräch anzunehmen und zu beenden. Der Punkt wird in der App zwar gezeigt, ändern lässt sich daran aber nichts.
Menü sichere Lautstärke
Damit sind wir beim letzten Punkt der direkten Menüwahl und ja, die eigenen Gesundheit ist schon wichtig und man sollte die Kopfhörer nicht zu laut einstellen…. bla bla… 😀
Aber ok, interessant ist dieser Menüpunkt dennoch, denn er zeigt an, wie laut man gerade seine Musik hört und ob man sich in einem gesunden Rahmen bewegt.
Wer seinen Ohren etwas Gutes tun möchte, der aktiviert das Lautstärkelimit und damit geht es nicht mehr über 90 dB. Etwas schade finde ich, dass sich dieser Wert nicht ändern lässt.
Einstellungen der Soundcore Space One Pro
Die bisher genannte Menüauswahl beschränkt sich auf den Klang, das Umfeld und der Bedienung. Dazu gibt es aber noch weitere Einstellungen, auf die ich nicht so intensiv eingehen möchte.
Schade ist allerdings, dass ich einen Punkt davon erst jetzt entdeckt habe. Ich sitze hier an meinem Schreibtisch, schreibe an meinem Bericht, höre Spotify übers Smartphone und teste die Funktionen der App.
Da ich so nebenbei meine Playlisten bearbeite, kam ich auf die Idee, Spotify am Rechner zu nutzen und die Soundcore Space One Pro damit zu verbinden. Dumm nur, dass ich dann keine Verbindung zur App habe und so die Funktionen nicht testen kann. Also alles wieder zurück.
Bis ich mir jetzt die Einstellungen angesehen habe. Die offenbaren mir, dass sich der Soundcore Space One Pro mit zwei Geräten verbinden kann.
Das heißt für mich: Spottify vom Rechner und trotzdem sind die Soundcore Space One Pro mit dem Smartphone und der App verbunden. Sinnvoll ist das sicher auch beim Fernsehen, denn hört man den Ton vom TV und kann trotzdem Einstellungen in der App vornehmen.
Nebenbei gibt es noch eine Einstellung zum Klangmodus (LDAC nur eine Bluetooth-Verbindung), Namen der Kopfhörer, ein Widget fürs Smartphone oder nach welcher ungenutzten Zeit sie sich abschalten sollen. Also grundlegende Sachen, die viele bieten.
Praktischer Test der Soundcore Space One Pro
Meine Ohren sind keine Messgeräte, daher kann der praktische Klangtest nur ein persönlicher Eindruck sein. Der sagt mir, dass der Klang sehr sauber ist und ich daran grundlegend absolut nichts auszusetzen habe.
Der Bass ist richtig kräftig, was mir jedoch etwas fehlt, sind die Spitzen in den Höhen. Selbst mit der entsprechenden EQ-Einstellung und bei voller Lautstärke beißen sie nicht.
Insgesamt scheint alles ein wenig auf den guten und gediegenen Musikgenuss ausgelegt zu sein. Die Lautstärke ist schon ordentlich, es ist jedoch nicht möglich die eingebauten Speaker ans Limit zu bringen.
Der zweite zu beurteilende Punkt ist sicher der Tragekomfort und daran habe ich absolut nichts auszusetzen.
Ich sitze jetzt seit etwa vier Stunden am PC, schreibe meinen Bericht und probiere alle Funktionen aus. Die Soundcore Space One Pro sitzen bequem, drücken nicht und kurioser schwitze ich trotz der geschlossenen Bauweise auch nicht darunter.
An der Stelle muss ich auch revidieren, dass ich mich bei Kopfhörermusik nicht auf meine Arbeit konzentrieren kann. Vielleicht liegt es am Noice Canceling und der Tatsache, dass sich die Musik dadurch wirklich ganz leise hören lässt.
Fazit Soundcore Space One Pro Test
Kopfhörer gibt es von billig bis extrem teuer. Die Soundcore Space One Pro würde ich hierbei schon in die gehobene Klasse einordnen und dafür ist der Preis auf jeden Fall angemessen.
Klanglich gibt es kaum Kritik und gerade Liebhaber des guten Basses werden den satten Sound genießen. Mir fehlen lediglich die ganz feinen Höhen. Insgesamt kann man aber von einem ausgewogenen Klangerlebnis reden.
Besonders gut gefällt die Ausstattung, die Geräusche aus dem Umfeld filtert, auf Wunsch aber Gespräche erlaubt und es vor allem gestattet, alle Optionen manuell einzustellen oder sich auf die Vorgaben der App zu verlassen.
Ein kleines Highlight ist für mich die persönliche Klangeinstellung, die mein Gehör prüft und danach die Equalizer-Einstellungen vornimmt. Letztendlich gefiel mir diese Klangeinstellung tatsächlich auch am besten.
Im Gesamtpaket gibt es für mich Soundcore Space One Pro auszusetzen beziehungsweise zu kritisieren. Selbst nach Stunden ist der Sitz angenehm, der Akku hält ewig und die Klangwiedergabe liegt immer auch im Geschmack des Nutzers.