Newgen Medicals Körperfettwaage Test: Ja, laut BMI-Wert habe ich Übergewicht. Stört es mich? Nicht wirklich. Ich habe die 50 inzwischen voll, lebe nicht übertrieben sportlich, habe mich aber auch nie richtig gehen lassen.
Jetzt wächst der Bauch etwas, was aber sicher auch daran liegt, dass ich lange körperlich gearbeitet habe und nun seit ein paar Jahren im Homeoffice sitze und viel am Rechner bin.
Aber egal ob zum Abnehmen oder nicht, es schadet auf keinen Fall, sein Gewicht ein wenig im Auge zu haben. Schließlich lassen sich so auch Veränderungen bemerken, die auf Erkrankungen zurückzuführen sind.
Technische Daten Newgen Medicals Körperfettwaage ZX-8595-919
Sensoren | 8 |
maximale Belastung | 180 kg |
Verbindung | Bluetooth 5 |
Maße | 300 x 300 x 26 mm |
Gewicht | 2 kg |
App | Fitdays (iOS und Android) |
Spannungsversorgung | integrierter Akku (USB-C) |
Messdaten | Gewicht, Fettleibigkeitsgrad, Körperwasser, Proteinmasse, BMI, BMR, Fettmasse, Körperfett, ideales Körpergewicht, Muskelmasse, Muskelrate, Eiweiß, fettfreies Körpergewicht, biologisches Körperalter, Körpertyp, viszerales Fett, Unterhautfett, Knochenmasse, Wassergewicht, Skelettmuskulatur |
Der Erste Eindruck
Die Grundform von Körperfettwaagen kann natürlich nicht so unterschiedlich sein und alle bestehen aus einer etwa 30 x 30 cm großen Platte mit Metallflächen, um den Körperwiderstand oder was auch immer zu messen.
Eine solche Grundform bringt auch die Newgen Medicals Körperfettwaage mit. Die Ecken sind deutlich abgerundet, die Kontaktflächen glänzen in Gold und mittig gibt es ein große Anzeige für die Messdaten.
Der Handsensor muss sein
So weit gibt es keine Auffälligkeiten, wenn da nicht das Griffstück wäre, das mit weiteren Kontaktflächen ausgestattet ist. Nur so ist es offenbar möglich, tiefgehendere Messungen durchzuführen.
Das mit einem Spiralkabel verbundene Griffstück ist natürlich schon etwas unpraktisch und hinderlich, muss aber wohl sein. Dennoch fände ich es besser, wenn es sich bei Nichtgebrauch abnehmen ließe.
So bleibt einem nur übrig, die beigelegte Halterung zu nutzen, die mit Klebepad an Fliesen oder einem Schrank befestigt werden kann. Nicht schön aber aber die einzig sinnvolle Lösung.
Sinnvoll ist ebenfalls, dass keine Batterien benötigt werden und stattdessen ein Akku eingebaut wurde, der sich per USB-C Anschluss laden lässt.
Ein großes und farbenfrohes Display
Was (zumindest eingeschaltet) ins Auge sticht, ist das große Display. Nach dem Einschalten leuchten kurz alle Symbole auf und anschließend reduziert es sich auf die Gewichtsanzeige.
Beim Messen durchlaufen die farbigen und unterschiedlich gerundeten Männchen ihre Abfolge, bis das Messergebnis endlich steht. Dann leuchtet je nach BMI ein blau über grün bis rotes (dickes) Männchen auf.
Zusätzlich werden Körperfett, BMI, Körperwasser, Muskelmasse, Knochengewicht und der BMR-Wert angezeigt. Eine nette Spielerei aber beim Wiegen würde mir das Gewicht und vielleicht das farbige Männchen reichen.
Die App Fitdays
Laut Beschreibung der Newgen Medicals Körperfettwaage gehört die App Fitdays dazu, die es in den bekannten App-Stores zu laden gibt. Der PlayStore zeigt 3,1 Sterne bei fast 13000 Bewertungen an.
Die Registrierung (nicht verpflichtend) kann leider nur per Mail und Passwort oder mit einem FaceBook-Konto erfolgen. Das ist ohne Google etwas schade und ich bevorzuge dann die Mailverbindung.
Anschließend kommt der schlimme Teil und ich muss meine Eck- oder eher Runddaten angeben. Natürlich auch, wo mein Zielgewicht liegt. Oder doch nicht? Denn das wird mir automatisch vorgeschlagen.
Aber 69,7 kg bei 178 cm? Dann wäre ich ein Hering! Na ja, auf den idealen BMI-Wert sollte man sich halt nicht verlassen, dafür ist der menschliche Körper zu unterschiedlich. Mit 80 kg könnte ich mich eher anfreunden.
App und Newgen Medicals Körperfettwaage verbinden
Damit die App auch irgendwelche Daten anzeigen kann, muss sie natürlich mit der Waage verbunden werden. Dazu die eventuell noch fehlenden Rechte vergeben und es wird angezeigt, wie man sich richtig zu wiegen hat.
Also Hinweise befolgen , Handsensor fest und etwas entfernt vom Körper halten und dann heißt es warten. Es dauert immerhin 20 Sekunden bist das Ergebnis angezeigt wird.
Die Messdaten werden dann sofort in der App angezeigt und damit steht fest, eine Verbindung muss nicht eingerichtet werden.
Um das explizit nochmal zu probieren, habe ich die App auf dem Tablet installiert und auch hier wird automatisch sofort eine Verbindung hergestellt.
Das bedeutet auch, dass mehrere Personen die App nutzen können. Allerdings muss man sich beim Gerätewechsel immer neu anmelden. Da das Passwort aber gespeichert wird, ist das schnell gemacht.
Angezeigte Messdaten der Newgen Medicals
Jetzt wird der Testbericht definitiv zu lang….
Also was die App angezeigt und demnach von der Newgen Medicals Körperfettwaage gemessen beziehungsweise errechnet wird, ist echt der Wahnsinn.
Ich würde schon sagen, dass es zu viel ist und ich bin gnadenlos überfordert. Da geht es um Muskelverteilung, Muskelfrequenz, Eiweißmenge, Proteine, Viszerales Fett, BMR oder WHR.
Braucht man das alles? ich weiß es nicht. Interessant ist es aber auf jeden Fall, denn kann man mit bestimmten Angaben nichts anfangen, lassen sich zu jedem Punkt Informationen abrufen.
BMI ist Unsinn
Bei der Profilerstellung wurde mir ein Zielgewicht von knapp 70 kg vorgeschlagen, was für mich unvorstellbar klang. Nach meiner Recherche entspräche das aber tatsächlich dem perfekten BMI-Wert.
Nur woher weiß der BMI-Rechner, ob ich ein muskulöser Typ bin oder eher ein Lauch? Das kann er nicht wissen und daher empfinde ich den BMI-Wert als absolut unrealistisch. Ein Bodybilder hat kein Gramm Fett, wäre aufgrund der Muskelmasse aber laut BMI sicher fettleibig.
An diesem Punkt macht die App etwas, was mir sehr gut gefällt. Sie meint zwar immer noch, dass ich zu dick bin, sie berechnet aber auch die Muskelmasse ein und gibt mir jetzt ein empfolenes Zielgewicht von 74,4 kg an. Das sind fast 5 kg mehr als laut BMI.
Muskeln verbrauchen mehr Energie
Ebenso interessant finde ich die BMR-Angabe, von der ich so vorher noch nie gehört hatte, auch wenn ich den Hintergrund kenne. Die App erklärt das kurz und knapp.
BMR in kcal: Die Menge an Energie, die der menschliche Körper verbrauchen muss, um im inaktiven Zustand am Leben zu bleiben.
Oder, um es einfach auf den Punkt zu bringen, ich kann jeden Tag 1748 kcal zu mir nehmen und würde auch ohne Sport oder schwerer Arbeit nicht zunehmen.
Genau dieser Punkt ist interessant, denn die ganzen Tracking-Apps zum Zählen der Kalorien, funktionieren nur dann richtig, wenn man seinen BMR kennt und der ist stark von der vorhandenen Muskelmasse abhängig.
Grundfunktionen der App
Die Messdaten der Newgen Medicals Körperfettwaage sind natürlich nur ein Teil der App und sie kann noch ein viel mehr.
Unter dem zweiten Reiter findet man beispielsweise die Statistiken in Form von Diagrammen. Diese lassen sich für das Gewicht, den BMI, Körperfett, Körperwasser, Muskulatur und einiges mehr abrufen.
Wer die Waage etwas länger nutzt, kann sich alle Daten auch nach Wochen, Monaten und Jahren anzeigen lassen.
Der dritte Reiter bezieht sich auf Grundeinstellungen zum Gerät, Profil und weiteren Verknüpfungen, wie Google Fit, Fitbit oder Samsung Healt. Für mich trifft dabei leider nichts zu, da ich an Huawei Healt gebunden bin.
Was mich allerdings verwundert, dass es keine Verbindung zum Newgen Medicals Smart Ring oder der dazugehörigen App gibt, welche immerhin aus demselben Haus kommen.
Mehrere Benutzer der Newgen Medicals Körperfettwaage
Wie es sich gehört, lassen sich in der App auch mehrere Benutzer anlegen. Aber ehe ich das ausprobiere, will ich doch mal sehen, wie intelligent die Newgen Medicals Körperfettwaage ist.
Dazu hole ich meine Tochter ran, Socken aus und wiegen. Wird die Waage den Unterschied bemerken? Ja, sie bemerkt ihn, wundert sich über die Gewichtsänderung und fragt, ob das wirklich ich bin.
Bin ich natürlich nicht und es werden alle gemessenen Daten verworfen. So richtig gefällt mir das allerdings nicht und ich fände es besser, wenn der Vorschlag käme, ein weiteres Profil anzulegen, dem die Messdaten dann zugewiesen werden.
Also legen wir jetzt manuell einen zweiten Benutzer an und die zweite Tochter opfert sich. In der App ist der neue Nutzer schnell hinzugefügt, die Kenndaten werden abgefragt und automatisch wird der Teen-Modus aktiviert.
Keine Datenverarbeitung
Um es mal einfach auszudrücken: Die Newgen Medicals Körperfettwaage scheint keine Intelligenz zu besitzen. Sie wiegt zwar und erforscht sehr viele Daten des Nutzers, sie scheint sie aber nicht zu verarbeiten.
Ohne die exakte Technik zu kenne, würde ich behaupten, dass sich die Newgen Medicals Körperfettwaage nicht mit der App unterhält und dass sie keine Daten austauschen. Die Waage sendet lediglich das Messergebnis zur App.
Daraus ergibt sich ein großer Nachteil. Wiegen sich mehrere unterschiedliche Personen, wird nur das erste Messergebnis gespeichert und bei der nächsten Verbindung zur App gesendet.
Alles andere geht verloren, da die Waage selbst keinen Personenspeicher besitzt und die verschiedenen Messergebnisse daher auch nicht zuordnen und ablegen kann.
Das gilt leider auch für mehrere Messungen einer Person. Auch hier wird nur das erste Messergebnis gespeichert. Man ist also gezwungen, wenigstens bei jeder zweiten Messung die App zu öffnen.
Fazit Newgen Medicals Körperfettwaage Test
Optisch und qualitativ gibt es natürlich nichts an der Newgen Medicals Körperfettwaage zu kritisieren. Da sind sich alle Körperfettwaagen aber auch sehr ähnlich.
Nicht ähnlich ist der Handsensor, der fest mit der Waage verbunden ist und nicht abgenommen werden kann. Dieser ermöglicht deutlich umfassendere Messungen.
Etwas schade ist, dass die Waage selbst keinen integrierten „Computer“ besitzt, der Personenprofile speichert und Messergebnisse entsprechend ablegt. Es kann immer nur eine Messung gespeichert werden.
Das eigentliche Kernstück ist die App. Sie verwaltet die Personen und enorm viele Messwerte. Diese werden nach der Messung angezeigt, gespeichert und können in umfassenden Statistiken organisiert werden.
Der Inhalt und die Möglichkeiten der App erschlagen einen fast und man muss sich schon intensiv damit befassen, um wirklich alles zu finden und die Möglichkeiten auszuschöpfen.
Was die Messwerte anbelangt, dürfte die Newgen Medicals Körperfettwaage kaum zu toppen sein. Als „Familienwaage“ ist sie aber eher ungeeignet, da die Zuordnung der einzelnen Messungen kompliziert und umständlich ist.