Ein wenig hat die Tradition nachgelassen und die Männer ziehen heute immer seltener auf bunten Fahrrädern von Kneipe zu Kneipe. Stattdessen wird der Männertag (Christi Himmelfahrt) eher als Familienausflug genutzt.
Aber es spielt gar keine Rolle, ob man mit Kumpels, Kollegen oder der Familie unterwegs ist, so ein Bollerwagen kann dabei schon eine tolle Unterstützung sein. Sei es zum Transport der Getränke oder der Kinder, die nicht mehr laufen möchten.
Der Bollerwagen P1 Pro von Litheli ist dabei eine kleine Besonderheit, denn er verfügt über einen elektrischen Antrieb. Das heißt, er muss nicht gezogen werden, er fährt von alleine – und das auch noch in variabler Geschwindigkeit
Technische Daten
Abmessungen | ausgeklappt: 102 x 70 x 60 cm eingeklappt: 64 x 32 x 79 cm Volumen: 200 Liter |
Gewicht | 15,2 kg |
maximale Traglast | 60 kg |
Stromquelle | Akku Li-Ion 2 oder 4 Ah |
Geschwindigkeit | 2,16 bis 4,68 km/h |
Räder | 8 Zoll (vorn schwenkbar, hinten fest) |
Schutzklasse | IPX4 (allseitig gegen Spritzwasser geschützt) |
Reichweite | 30 Minuten oder etwa 3,4 km |

Auspacken und aufbauen
Das Auspacken und Aufbauen bezieht sich in diesem Fall eher auf das Verstauen und Einsatzbereit machen. Denn aufzubauen gibt es grundlegend nichts. Zumindest nichts, was sich auf den Neukauf und den ersten Aufbau bezieht.
Geliefert wird der Litheli Bollerwagen W1 Pro zusammengefaltet, wobei er etwa einen Platz von 64 x 32 x 78 cm benötigt. Ob man ihn mit diesen Maßen hinstellt oder hinlegt, bleibt jedem selbst überlassen.
Was ich an der Steller leider erwähnen sollte ist, dass es so leicht geneigt und nicht wirklich sicher steht. Das hätte man etwas besser lösen können. So, wie auch eine Haube oder gar Tasche interessant wäre, denn er rollt und trägt sich zusammengeklappt nicht gut.
Das Aufklappen geht extrem einfach und das macht der Litheli Bollerwagen schon fast selbstständig, wenn man vorn und hinten nur etwas zieht. Ich hätte mir sogar gewünscht, dass es irgendeine Sperre gegen das unbeabsichtigte Aufklappen gibt.
Fassungsvermögen und Traglast
Laut Hersteller hat der W1 Pro ein Fassungsvermögen von 200 Litern und kann bis zu 60 kg tragen. Dem gehe ich natürlich auf den Grund und bin nicht ganz zum identischen Ergebnis gekommen.
Laut meinen Messungen ist er innen etwa 88 x 50 x 33 cm (L x B x H) groß. Das wären dann 145,2 Liter. Genau lassen sich die Maße allerdings nehmen, also sagen wir gern 150 Liter.
Offenbar kalkuliert Litheli aber die klappbare Rückwand mit, wodurch sich die Ladefläche auf 120 cm verlängert. Dann kommt man nämlich etwa auf 200 Liter, hat im Bereich der abgeklappten Rückwand aber keine Seitenwände.

Wir wollen aber nicht auf solchen Angaben herumreiten, die Abmessungen gibt der Hersteller schließlich an. So wie auch die Tragkraft von maximal 60 Kilogramm, die ich natürlich ebenso kontrollieren möchte.
Ein Bierkasten, zwei volle Wasserkästen und ein Kasten Leergut… Perfekte 60,6 kg. Also rein damit in den Litheli Bollerwagen und hier geht der Hersteller offenbar auf Nummer sicher. Nichts knarrt, nichts stöhnt und der Antrieb zeigt keinerlei Beeinträchtigungen.
Die Bedienung des Litheli W1 Pro
Das Highlight des Litheli Bollerwagen W1 Pro ist ganz klar der Fahrantrieb. Dieser kommt von einem bürstenlosen Motor unter dem Wagen und der wiederum wird durch einen Litheli U20 Akku gespeist.
Gut gefällt schon mal, dass das Gehäuse, in welches der Akku eingesetzt wird, spritzwassergeschützt ist. Der Motor selbst sitzt unter der Ladefläche und ist ebenso zumindest von oben geschützt.
Ist dieser eingesetzt, kann es auch schon fast losgehen. Dazu muss nur der Sicherheitstaster gedrückt und dann der Fahrtaster betätigt werden. Am Drehrad im Griff kann die Geschwindigkeit eingestellt werden.
Sinnvoll finde ich die Sicherheitsvorkehrung, dass der Bollerwagen nicht fährt, wenn der Griff senkrecht steht. Das passiert beispielsweise, wenn der Wagen schneller fährt als man läuft. Der Wagen wird einem also nicht in die Hacken fahren.
Fragwürdige Reichweite
Was mich ein wenig wundert, ist die Tatsache, dass nur ein Akku genutzt wird. Vor Jahren habe ich ein Kinderauto umgebaut und mit 2 Akkuschrauber bestückt. Das schaffte fast 30 km/h oder fuhr mit etwa 10 km/h und 40 kg Last mehrere Kilometer. Zwei Akkus wären kein großer Aufwand würden aber deutlich mehr Leistung erreichen.
Aber es ist nun mal so, der Litheli Bollerwagen nutzt nur einen Akku und soll damit 30 Minuten oder 3,4 Kilometer kommen. Wie das funktionieren soll, ist mir allerdings etwas schleierhaft. Bei maximal 4,7 km/h wären das 2,35 km in einer halben Stunde.

Jedenfalls ist beides nicht sehr viel und geht man noch davon aus, dass das die Maximalangaben sind, wird es mit Ballast noch deutlich weniger werden. Es empfiehlt sich also, einige Akkus und bestenfalls noch die Powerstation einzuladen.
Flexibel in der Nutzung des Bollerwagens
Die reine Ladefläche des Litheli Bollerwagens beträgt etwa 88 x 50 cm, was etwas mehr als bei vielen anderen aber jetzt auch nicht riesig ist. Da ist der Litheli also recht gut.
Wer mehr Platz benötigt, kann die „Heckklappe“ nach außen umlegen und kommt so auf eine Ladefläche 120 x 50 cm. Das Gute dabei ist, dass man die Möglichkeit hat, den Bezug mit umzuklappen und so eine gerade Ladefläche schaffen kann.
Wer jedoch die geschlossene Form des Bollerwagens beibehalten will, weil beispielsweise ein Kind darin sitzt, der kann auch nur die Verstrebung der Rückwand umklappen, um darauf größere Teile, wie eine Getränkekiste zu transportieren.
Eine weitere Beladungs- oder Nutzungsmöglichkeit ist eine Art Rollrost, welches oberhalb auf dem Bollerwagen fixiert werden kann. Zusammensteckbare Rohre unterhalb sorgen für die nötige Traglast.
Um das Rollrost (oder die Tischplatte, wie es bei Litheli heißt) nutzen zu können, müssen vorher die Stöpsel an den Ecken entfernt und durch Stöpsel mit Rohrhalterungen ausgetauscht werden. Wie man auf dem Foto sieht, ist der Abstand jedoch nicht perfekt und es drängelt etwas.
Fazit Litheli Bollerwagen W1 Pro Test
Ein selbstfahrender Bollerwagen hat definitiv etwas und zum Männertag ist man damit ganz sicher der King. Passend dazu trägt der Litheli Bollerwagen bis zu 60 kg, was für den nötigen Biervorrat sorgt.
Sehr gut gefällt das große Platzangebot und die Möglichkeit, die Rückwand abzuklappen, was eine noch flexiblere Nutzung gestattet.
Trotzdem hat auch der W1 Pro seine Schwächen, die sich vor allem in der Akku-Nutzung zeigen. Zwei Akkus wären dann doch besser. Wie auch Luftreifen, die den Fahrkomfort deutlich verbessern würden.

