Dreame A1 Test: Man liebt sie oder hasst sie – die Mähroboter. Geht man den Begründungen der Mähroboter-Hasser aber auf den Grund, merkt man schnell, dass sie sich nicht mit aktuellen Modellen beschäftigt haben.
Die meisten Mähroboter sind schon lange keine Igel-Killer mehr. Sie „sehen“ Hindernisse sowie Tiere und weichen diesen aus. Und selbst ohne Sensoren ist das Gehäuse oft so tief, dass nichts überfahren werden kann.
Das funktioniert mal mehr oder weniger gut, aber wer seinen Mähroboter nicht nachts oder bei Dämmerung fahren lässt, läuft auch kaum Gefahr, einen Igel zu gefährden.
Technische Daten Dreame A1
Schnittleistung | 2000 m² |
Schnittbreite | 22 cm |
Verbindung | Bluetooth /WiFi (App) |
einstellbare Schnitthöhe | 30 – 70 mm (manuell) |
max. Steigung | 45 % (24°) |
Abmessungen | 640 x 440 x 260 mm |
Gewicht | 12 kg |
Lautstärke gemessen | 46 dB |
Schutzart | IPX6 |
Sensoren | Regensensor Hebe/Neigesensor Lidar 3D-Sensor |
Schnitttechnologie | Rotorscheibe mit 3 beweglichen Messern |
Installationszubehör | Ladestation 8 Befestigungsschrauben 9 Ersatzklingen |
Lieferumfang und Navigation
Diese beiden Punkte sind eng miteinander verbunden, denn der Lieferumfang beschränkt sich auf den Dreame A1 mit Ladestation und 9 Ersatzklingen. Mehr braucht es nämlich nicht, was gut gefällt.
Zur Navigation sind weder irgendwelche Baken noch zusätzliche Antennen nötig. Genutzt wird das OmniSense™ 3D-Ultra-Sensorsystem – was auch immer das ist. 🙂
Laut Info-Video des Herstellers wird das gesamte Umfeld gescannt, um sich daran zu orientieren. Im Grunde sind mir die Details egal, es muss funktionieren und das macht es, um es vorweg zu nehmen.
Einrichten und kartieren des Dreame A1
Da es kaum Zubehör gibt, gibt es auch nicht vielaufzubauen. Die Ladestation muss aufgestellt und mit den beigelegten Schrauben gesichert werden.
Anschließend noch das Netzteil anschließen und die weiche Bürste anstecken, die den Sensor schützt und bei jeder Fahrt in die Ladestation etwas reinigt. Damit ist der Aufbau bereits abgeschlossen
Jetzt den Dreame A1 einschalten, Sprache wählen und Passwort einstellen. damit wäre er so weit fertig.
Anschließend geht es am Smartphone mit der App weiter, die eine Verbindung zum Mähroboter möchte. Dazu die Suche starten, am Mäher 3 Sekunden die Verbindungstaste drücken, den angezeigten Code übertragen und das war es dann auch schon.
Kartenerstellung leicht gemacht
Nach der erfolgreichen Verbindung wird man wird zur Kartenerstellung aufgefordert. Um diese zu beginnen, muss sich der Dreame A1 erst selbst orten und dann kann auch schon der Rand des Rasens abgefahren werden.
Die Navigation per Handy ist ok, ich muss aber gestehen, dass sie mir bei Mammotion etwas besser gefallen hat. Beim Dreame A1 gibt es einen Punkt auf dem Display, der als Joystick dient, was es mitunter schwer macht, exakt geradeaus zu fahren.
Mammotion nutzt dagegen zwei, einen für vor und zurück und einen für links/rechts. Damit lässt es sich besser auf einer geraden Linie fahren als mit einem Joystick für alle Richtungen.
Aber man gewöhnt sich daran und schnell ist der Rasen einmal umrundet. Wird der Ausgangspunkt wieder erreicht, schließt sich der Kreis und fertig ist die erste Karte.
NoGo-Zonen und Pfade festlegen
Zur Kartenerstellung gehört es natürlich auch, dass Bereiche angelegt werden, in die der Mähroboter nicht fahren darf – sogenannte NoGo-Zonen.
Diese werden wie die Karte selbst erstellt, indem man einen Startpunkt festlegt, den Bereich einmal umfährt und mit dem Endpunkt die Fläche schließt. Bei Bedarf lassen sich so mehrere NoGo-Zonen festlegen.
Dann benötigt es eventuell noch Pfade. Diese dienen rein dem Fahrweg des Dreame A1. Beispielswiese, wenn es zwei getrennte Bereiche gibt oder (wie bei mir) die Ladestation nicht direkt auf einer Mähfläche steht.
Solche Pfade lassen sich ebenso einfach erstellen. Den Mähroboter per Smartphone auf den Ausgangspunkt fahren, Startpunkt setzen, zum gewünschten Punkt fahren und Endpunkt festlegen – fertig.
Verschiedene Bereiche für den Dreame A1 anlegen
Ich muss an der Stelle leider sagen, dass mich der Dreame A1 anfänglich etwas frustriert hat.
Unsere Rasenfläche ist grob ein großes L, wobei die Zunge vom L unten als Parkplatz genutzt wird. Das heißt, der lange senkrechte Strich soll immer gemäht werden. Das kurze angesetzte Stück nur bei Bedarf, wenn da kein Auto steht.
Ich brauche demnach mindestes zwei Bereiche, nur wie fährt man die exakt ab, wenn die Grenze dazwischen frei fliegend ohne irgendwelche Anhaltspunkte verläuft? Das ist kaum möglich.
Letztendlich hatte ich einen ungemähten Streifen dazwischen oder die Bereiche verliefen ineinander und der Dreame A1 war nicht in der Lage, nur einen Bereich zu mähen. Die Grenze wurde einfach vergessen.
Doch dann gab es ein Update, dass mich jeden Frust vergessen ließ. Wie bei einem Saugroboter konnte man jetzt eine große Karte erstellen, diese per Linie in der App teilen oder auch wieder zusammenfügen.
Jetzt konnte ich nicht nur den Parkplatz exakt abgrenzen, sondern diesen auch noch aufteilen, um ihn nur zum Teil zu mähen, wenn vielleicht noch zwei der fünf Autos dort stehen. So hatte ich mir das gewünscht.
Mähen von Bereichen
Bei den Einstellungen der Mähpräferenzen wird es interessant, denn da gibt es eine Menge einzustellen, was ich hier einmal auflisten möchte:
- normales Mähen /effizientes Mähen (schneller)
- Mähhöhe 3 – 7 cm
- Hinderniserkennung (Kontakt oder optisch)
- Höhe der Hinderniserkennung (10, 15 oder 20 cm)
- Mährichtung (festgelegt oder automatisch wechselnd)
- Randmähen nach Schnitt an / aus
- Hindernisvermeidung an Rändern
Das tolle dabei ist, das diese Einstellungen für alle Bereiche gemeinsam festgelegt werden können oder für jeden Bereich unterschiedlich.
Dreame A1 im Praxistest
Der Praxistest des Dreame A1 beginnt recht einfach mit dem Aufbau, der Kartenerstellung, Lautstärkemessung und dem anschließenden Sicherheitstest.
Der Lautstärketest wurde mit Bravour bestanden und an den 56 dB, die das Messgerät im Abstand von 40 cm anzeigt, gibt es nichts zu kritisieren. Mit etwas Abstand ist so gut wie gar nichts mehr zu hören.
Nicht ganz Igel-sicher
Der Sicherheitstest verlief dagegen nicht ganz so perfekt. Klar, wie es sich gehört, hält das Messer sofort an, wenn der Dreame A1 angehoben wird, das muss so sein und das funktioniert auch.
Die Hinderniserkennung arbeitet dagegen nicht ganz perfekt. Der etwas größere Testfuß wurde in jeder Situation erkannt und immer umfahren. Kindern, Katzen und Hunden passiert also nichts.
Igel brauchen da leider etwas mehr Glück. Der Testball hat nur einen Durchmesser von 9 cm, was einem jungen Igel entsprechen sollte. Genaue Angaben zu Höhe der Igel sind leider schwer zu finden.
Dieser Ball wurde nicht immer erkannt. Lag er etwas seitlich, wurde er gesehen und wie man im Video sieht, sogar eine Vollbremsung hingelegt. Mittig wurde er meist weggeschoben aber eben auch mal überfahren. das sollte eher nicht so sein.
Der Dreame A1 im Dauertest
Natürlich bietet die App eine Timer-Programmierung, die es ermöglicht, dass der Dreame A1 täglich zur selben Zeit seine Arbeit aufnimmt. Das geht auch mehrmals oder jeden Tag zu einer anderen Zeit.
Durch Schichtarbeit der Familie und weil wir auf der Rasenfläche parken und ich eh zu Hause arbeite, habe ich den Dreame A1 manuell (fast täglich) gestartet. Das bringt für mich auch den Vorteil, dass ich ihn beobachten kann.
2 -3 Mal war es ganz interessant, dann wurde es langweilig. Er zieht seine Bahnen übers Grundstück, fährt nochmal Punkte an, an denen er irgendwelche Hindernisse oder Probleme hatte, und anschließend den Rand ab.
Das wiederholt er dann jedes Mal und soweit es aktiviert wurde, ändert er dabei die Richtung um 5°. Schnell gibt es da nichts mehr zu beobachten und nur festzustellen, dass er das sehr zuverlässig macht.
In den vier Wochen, die der Dreame A1 nun meinen Rasen gemäht hat, gab es nicht einen Grund einzugreifen. Er fuhr sich nicht fest, landete nirgendwo im Beet und auch softwaretechnisch gab es keine Probleme.
Randfahrten mit Handicap
Nach dem Flächenschnitt fährt der Dreame A1 den Rand ab, was er tatsächlich mit absoluter Präzision macht.
Ich habe oft gesehen, wie er eine Ecke etwas gestriffen hat und das hat er an dieser Stelle immer wieder mit derselben Intensität gemacht. Also nie 1 cm näher oder weiter weg, immer exakt derselbe Abstand.
Was mir allerdings aufgefallen ist, dass die Funktion, die Hindernisse hinter Grenze ignorieren soll, offenbar nicht so richtig zu funktionieren scheint.
In einer Ecke gibt es bei uns ein längliches Beet mit Bambus und ein rundes mit Bananenpflanzen. Beide sind als NoGo-Zonen festgelegt. In der Theorie wäre genug Platz, dazwischen um rundherum zu mähen.
Und wenn dann noch in der App die „Hindernisvermeidung an den Kanten“ deaktiviert wurde, sollte der Bereich auch ordentlich gemäht werden.
Leider hat das nicht wirklich funktioniert und es wurde ein größerer Abstand als nötig gelassen, was dazu geführt hat, dass der Bereich nicht richtig gemäht wurde.
Ansonsten funktioniert die Randfahrt wirklich sehr gut und Dreame A1 nimmt exakt den Weg, den man ihm bei der Kartenerstellung gegeben hat.
Messerwechsel beim Dreame A1
Beim Dreame A1 gibt es keine angeschraubten Messer. Stattdessen drückt man mit dem Finger auf einen kleinen Stift auf der Rückseite, kann dann den Haltering und anschließend das Messer abnehmen. In der Theorie eine super Sache.
Es ist aber leider so, dass Mähroboter an der Unterseite verschmutzen und dann der Verriegelungsmechanismus mitunter nicht mehr richtig beweglich ist. Dann ist erst reinigen angesagt.
Dazu kommt, dass diese Befestigung spezielle Messer erfordert, die nicht günstig als größere Posten im Netz zu finden sind. Man muss sie also relativ teuer vom Hersteller beziehen.
Was beim Messerwechsel aber auffällt, ist die recht saubere Schneideinheit. Nirgendwo klebt viel vom abgeschnittenen Gras und auch die Messer sind frei beweglich.
Fazit Mähroboter Dreame A1 Test
Der Dreame A1 hat vielen Mährobotern ohne Begrenzungskabel eins voraus – er benötigt weder irgendwelche Baken noch zusätzliche Antennen und dennoch navigiert er absolut exakt und leistete sich im Test keine Fehler.
Absolut perfekt ist die App, die eine Kartenbearbeitung wie bei einem Saugroboter gestattet. In der App können Bereiche geteilt oder auch zusammengeführt werden.
Auch an den Mäheinstellungen gibt es nichts zu kritisieren, da sie sehr umfangreich sind und individuell je Bereich angepasst werden können.
Etwas Probleme hat er dagegen mit erkannten Hindernissen hinter NoGo-Zonen, da auch diese weit umfahren werden, was das Randmähen beeinträchtigt.
Ebenso nicht perfekt arbeitet die Hinderniserkennung. Über 10 cm wird wirklich alles gesehen, kleinere Hindernisse jedoch nicht immer. Das könnte für Igel gefährlich werden.