Digital Multimeter Test: Kaiweets KM601

Multimeter Test Kaiweets KM601

Kaiweets KM601

42,50 - 52,82 €
4.7

Qualität Verarbeitung

5.0/5

Messmöglichkeiten

5.0/5

Funktionsumfang

5.0/5

Bedienung

5.0/5

Anzeige

4.5/5

Handling

3.5/5

Lieferumfang

5.0/5

Positiv

  • True RMS
  • Auto-Ranging (manuell möglich)
  • kontaktlose Spannungsprüfung
  • automatische Messerkennung
  • Data -Hold
  • min/max Messung
  • relative Mesung
  • integriertes Arbeitslicht
  • Farbdisplay
  • Anzeige Messbuchsen

Negativ

  • Display im Freien schwer erkennbar
  • keine Standmöglichkeit

Digital Multimeter Test Kaiweets KM601: Multimeter oder Digital Multimeter – das klingt immer so hochtrabend nach Elektronik und das ist doch nichts für den einfachen Heimwerker, der sich nicht mit Elektronik auskennt.

Falsch! Ein Multimeter heißt Multimeter, weil es multifunktional ist und viele Dinge messen kann. Und wer sich noch nicht so ganz damit auskennt, der sollte auf jeden Fall zu einem digitalen mit Auto-Ranging greifen. Was das genau ist, erkläre ich später.

Im Test ist heute das Digital Multimeter Kaiweets KM601, das nicht nur über Auto-Ranging verfügt, sondern sogar automatisch erkennt, was gemessen werden soll.

Technische Daten

MessungMessbereich & Toleranz
Gleichspannung1000 V ± 0,5%
Wechselspannung750 V ± 0,8%
Gleichstrom / Wechselstrom10 A ± 1,2 %
Widerstand100 MΩ ± 2%
Kapazität100 mF ± 5,0%
Frequenz10 Mh ± 1,0%
Temperatur (Sensor)-40 bis 1000 °C ± 2,0%
Temperatur (integriert)0 bis 40 °C ± 1,0%
Daten & Zubehör
Abmessungen (H x B x T)166 x 83 x 24 mm
Gewicht264 g
LieferumfangHardcase
Messleitungen
externer Temperatursensor
2 Sätze Batterien (3x AAA)

Erster Eindruck

Gleich beim Auspacken gibt es einen dicken Pluspunkt. Da kommt kein Multimeter zum Vorschein, sondern eine Tasche – ein Hardcase. Finde ich sehr praktisch, da das Multimeter geschützt aufbewahrt wird und vor allem die Messleitungen nicht wild rumbaumeln.

Beim Öffnen der Tasche dann die zweite Überraschung: Ist es ein Outdoor-Smartphone oder ein Digital-Multimeter? Kaum zu glauben, es kein Outdoor-Smartphone – aber das Kaiweets KM601 sieht genau so aus und liegt auch so in der Hand.

Es gibt eine Ummantelung aus Gummi, die sich auch abnehmen lässt. Da das KM601 aber recht flach und nicht zu groß ist, stört sie auch nicht. Stattdessen bietet sie einen besseren Griff und Schutz bei einem Sturz.

Ebenso positiv ist, was sich noch so in der Tasche befindet. Batterien – klar die liegen eigentlich immer bei, aber beim Kaiweets KM601 gibt es gleich zwei Sätze der benötigten drei AAA-Batterien.

Dann gibt es da natürlich die Messleitungen und noch ein Temperatursensor, der zusätzlich angeschlossen werden kann und bis zu 1000 °C misst.

Das Display des Kaiweets KM601

… ist schon ein kleines Highlight oder besser doch ein großes. Denn mit 73 x 53 mm (H x B) ist es richtig stattlich. Und das Besondere – unter den Multimetern – es ist farbig.

Trotzdem sollte man sich nicht täuschen lassen, es handelt sich dennoch „nur“ um eine Segmentanzeige und die einzelnen Segmente sind nicht in der Lage, die Farbe zu wechseln. Was blau ist bleibt blau und was gelb ist, bleibt auch gelb.

Trotzdem gefällt die farbige Anzeige extrem gut. Dadurch wirkt das große Display sehr aufgeräumt und man weiß genau, wo man hinsehen muss.

Aber so genau muss man gar nicht hinsehen, denn die vierstellige Anzeige, die den Messwert anzeigt, ist etwa 20 mm hoch. So hoch ist bei meinem alten Multimeter nicht mal die ganze Anzeige.

Der mögliche Betrachtungswinkel des Kaiweets KM601 ist ausgesprochen gut, wenn auch nicht ganz perfekt. Seitlich und von unten ist die Anzeige aus jedem Winkel gut zu erkennen.

Nur wenn man es nach unten neigt und von oben auf das Display blickt, gibt es eine Stellung, bei der die Anzeige nicht zu sehen ist. In Anbetracht aller möglichen Betrachtungswinkel, ist dieser eine Punkt aber extrem klein.

Die Bedienung – ein Kinderspiel

Der Begriff Idioten-sicher klingt schon etwas derb, trifft es aber nun mal am besten. Und genau das macht das Kaiweets KM601 so genial.

Beim Einschalten steht es im Auto-Modus und links oben im Display erscheint die Anzeige „smart“. Für den Anwender bedeutet das, sofern er die Spannung oder den Widerstand messen oder einen Durchgang prüfen möchte, braucht er nichts weiter zu tun, als die Messleitung an die Kontakte zu halten.

Das KM601 erkennt selbstständig, was zu messen oder zu prüfen ist. Geht es noch einfacher? Wohl kaum aber das sind noch nicht alle Hilfen, die es gibt,

Wird über die Taste „Auto/Funktion“ der Messmodus gewählt, zeigen vier LEDs im unteren Bereich, in welche Buchsen die Messleitungen gesteckt werden müssen.

Stecken sie falsch, wird das signalisiert und eine Messung ist nicht möglich. Das betrifft aber ausschließlich die Strommessung. Steckt man von sich aus, die Messleitungen in die Buchsen zur Strommessung, wechselt der Messmodus automatisch in den mA- oder A-Bereich.

Auto-Range – so komfortabel

Eine Range gibt den Messbereich vor und bei typischen Multimetern muss man beispielsweise einstellen, ob man bis 200 mV, bis 20 V, bis 200 V oder bis 600 V messen möchte. Je höher die Range ist, um so weniger Stellen nach dem Komma werden angezeigt.

Mit dem Auto-Ranging erspart man es sich, erst mit einer höheren Range anzufangen und dann die nächst kleiner zu wählen, um ein genaueres Ergebnis angezeigt zu bekommen. Das Multimeter wählt selbst die beste Range aus und zeigt das möglichst genauste Messergebnis.

So funktioniert es auch beim Kaiweets KM601. Und zusätzlich gibt es unterhalb im Display eine Skala, die anzeigt, wo man sich mit seinem Messwert in der aktuellen Range befindet.

Nun kann es aber sein, dass man sich in einer sehr kleinen Range bewegt, einen die Stellen nach dem Komma aber gar nicht interessieren. Dann gibt es auch die Möglichkeit, die Range manuell zu wählen. Praktisch, dass es beim Kaiweets KM601 beide Möglichkeiten gibt.

Weitere Funktionen des Kaiweets KM 601

Detailliert auf alle Funktionen des KM 601 einzugehen, würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen. Daher möchte ich nur noch kurz auf einige eingehen.

True RMS: Grob beschrieben: Um Wechselspannungen zu messen, werden diese gleichgerichtet und mit einem Faktor multipliziert. Dieser passt aber nur zu gleichmäßigen Sinuskurven. Sind die Kurven eckig oder nicht gleichmäßig, stimmt der Messwert nicht zu 100 %.

True RMS Messgeräte erkennen das und passen den Messwert an. Die Unterschiede sind aber nicht so groß und die wenigsten Privatanwender wird das wirklich interessieren. Aber das Kaiweets KM601 ist zumindest ein True RMS Multimeter.

NCV: Steht für „Non Contact Voltage“. Das heißt, auch ohne Kontakt von metallischen Leitern, kann eine anliegende Spannung erkannt werden. Dies funktioniert beispielsweise, wenn man das KM601 in die Nähe einer Steckdose hält. Selbst Leitungen in der Wand können so gefunden werden.

LIVE: Die Live-Funktion benötigt nur eine Messleitung und erkennt im 230 V Stromnetz den Außenleiter. Im Prinzip wie ein Phasenprüfer, jedoch nicht so fehleranfällig und mit deutlicher Signalisierung.

Data-Hold: Die Hold-Funktion speichert den aktuellen Messwert. Also, sofern man gerade nicht auf das Display sehen kann und sich den genauen Wert notieren möchte, lässt sich dieser „einfrieren“.

Relative Messung: Wird sicher nicht so oft gebraucht und dient dazu Änderungen zu beobachten. Dazu lässt sich der aktuelle Messwert auf „Null“ stellen und Änderungen werden relativ zum Ausgangswert angezeigt.

APO: Die meisten Multimeter schalten sich nach einer vorgegeben Zeit wieder aus, um die Batterien zu schonen. Das macht auch das Kaiweets KM601. Ist das nicht erwünscht, kann mit APO-Taste (Auto-Power-Off) das automatische Abschalten deaktiviert werden.

Kaiweets KM601 praktischer Test

Dem praktischen Test muss eines vorweg genommen werden. Ich bin nicht Stiftung Warentest und ich habe auch kein Messlabor, um die dritte Stelle hinter dem Komma auf Genauigkeit zu überprüfen.

Kaiweets gibt für jeden Messbereich verschiedene Toleranzen an und darauf sollte man sich auch verlassen können. Dennoch wurden ein paar Probemessungen vorgenommen und Abweichungen konnten nicht festgestellt werden.

Bisher habe ich die Probemessungen an insgesamt 27 Multimeter durchgeführt und grobe Abweichungen waren niemals das Problem eines Multimeters.

Als Vergleich drei Beispiele der Messungen. Gerade der Kondensator zeigt, dass man sich selbst auf die Beschriftung nicht immer verlassen kann. Alle bisher getesteten Multimeter zeigten rund 110 µF an, obwohl auf dem Kondensator 100 µF steht. Dem schließt sich auch das KM601 an.

Bauteilbeschriftungdurchschnittliche MessungKaiweets KM601
Widerstand 10 kΩ9,95 kΩ10 MΩ
Widerstand 10 MΩ10,01 MΩ10,00 MΩ
Kondensator 100 µF110,85 µF110,2 µF

Des Weiteren wurde noch die eingestellte Spannung eines Labornetzteiles überprüft, der Temperatursensor und auch weitere Widerstände. Nirgends gab es irgendwelche Auffälligkeiten oder Abweichungen.

Fazit Multimeter Test: Kaiweets KM601

Wenn ich mein Fazit in drei Worte packen sollte, würde ich „Ich bin begeistert!“ sagen. Ich hatte bisher kein anderes Multimeter, das so viele Funktionen bietet und dennoch komfortabel und einfach zu bedienen ist.

Beim Einschalten startet der „Auto-Modus“, welcher selbstständig zwischen Spannungs-, Widerstandsmessung und Durchgangsprüfung unterscheidet. Soll etwas Anderes gemessen oder geprüft werden, wird so oft auf die Funktionstaste gedrückt, bis der virtuelle Zeiger auf die entsprechende Funktion zeigt.

Gleichzeitig zeigen zwei LEDs unterhalb an, welche Messbuchsen dazu werden sollen. Sind Messleitungen falsch angeschlossen, erscheint eine Fehleranzeige und die Messung ist nicht möglich.

An Funktionen ist das Kaiweets KM601 kaum noch zu überbieten. Die Range stellt sich automatisch ein, kann aber auch manuell gewählt werden. Es gibt die Minimal/Maximal-Funktion und auch die relative Messung ist möglich.

Obendrein ist eine kontaktlose Spannungsprüfung integriert und auch das Arbeitslicht fehlt nicht. Kurz ich vermisse am Kaiweets KM601 einfach nichts. Die Krönung ist aber ganz sicher das sehr große Display, das farbig und in großen Zahlen den Messwert anzeigt.

Mir ist nur ein kleines Manko aufgefallen und das sind Möglichkeiten, das KM601 aufzustellen oder anzuhängen. Es muss leider immer gehalten werden oder flach auf dem Tisch liegen.

Testsiegel Kaiweets KM601

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