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Creality Hi Combo Test: Creality hat viel Wirbel um den Hi gemacht und in einigen Punkten ist er auch tatsächlich anders als das, was man von Creality kennt. Er sieht anders aus und er kann mehrfarbig drucken.

Das können inzwischen aber auch einige anderere Drucker verschiedener Hersteller, daher bleibt abzuwarten, ob der Creality Hi wirklich der Überflieger ist.

Technische Daten Creality Hi Combo

Bauraum260 x 260 x 300 mm
Gesamtgröße409 x 392 x 477 mm (8,75 kg)
KonnektivitätUSB-A, WLAN und Cloud
Toleranzen0,1 mm (auf 100 mm)
max. Geschwindigkeit500 mm/s
max. Beschleunigung12000 mm/s
Filamentdurchmesser1,75 mm
HotendDreimetall-Düse (Schnellwechsel)
Cu mit gehärteter Stahlspitze bis max. 350 °C
ExtruderMetallzahnräder
Filament-Cutter
DruckplattePEI magnetische Druckplatte
Bedienung3,2″ Touchscreen, PC, Smartphone
AufheizzeitDruckbett 25 – 60 °C – 47 Sekunden
Druckbett 25 – 100 °C – 120 Sekunden
Hotend 25 – 200 °C – 45 Sekunden
Besonderheitenbis zu 16 Farben
Autonivellierung
Filamentsensor
Fortsetzung nach Stromausfall
Kamera

Der Aufbau ein Kinderspiel

Die meisten 3D-Drucker kommen heute fast fertig vormontiert an und sind ziemlich schnell einsatzbereit. Das ist im Grunde nichts Besonderes mehr. Beim Creality Hi geht das alles aber noch schneller.

Das heißt, ehe etwas aufgebaut werden kann, muss erst einmal ausgepackt werden und das ist etwas aufwändiger, da alles wirklich gut verpackt und mit Kabelbinder gesichert wurde.

Sieht man anschließend die Einzelteile wird offensichtlich, dass nicht mehr so viel kommen kann. Der Turm der Z-Achse wird eingesteckt und steht damit bereits selbstständig. Links ein Kabel einstecken, rechts zwei und dann können auch schon die sechs Schrauben eingedreht und hinter der Abdeckung versteckt werden.

Jetzt noch die Kabelverbindung zum Extruder/Hotend einstecken und damit wäre der Drucker grundlegend bereits einsatzbereit. Man muss sich dann nur entscheiden, ob der einfache Spulenhalter oder das CFS genutzt wird. Für den ersten Test bleibe ich bei einem Filament und nutze den einfachen Spulenhalter.

Bekannte Einrichtung von Creality

Zur Einrichtung eines Creality-Druckers muss man glaube nicht mehr so viel sagen. Die ist bei allen Druckern des Herstellers nahezu identisch und da nehmen sich auch andere Hersteller nicht so viel.

Nach dem Einschalten dauert es ein Weilchen, bis der kleine Rechner hochgefahren ist, dann erfolgt die Sprachauswahl, Bestätigung der AGBs, die Netzwerkauswahl, Verbindung zur Cloud und letztendlich der Selbsttest. Das war es dann und es kann endlich gedruckt werden.

Creality Hi Combo und die Steuerung

Bei der Steuerung am Creality Hi hat sich grundlegend nichts gegenüber dem Creality K1C (Test) oder Creality K2P (Test) geändert und somit findet man sich auch schnell zurecht. Alle Funktionen sind am bekannten Platz.

Dass sich an Creality Print nichts geändert hat, kann man natürlich nicht sagen, denn während ich hier schreibe, könnte es bereits das nächste Update geben.

Man muss aber sagen, dass sich Creality seit der 6er Version richtig viel Mühe gibt und so nach und nach wirklich alle Fehler ausbügelt. Inzwischen gefällt mir Creality Print richtig gut – auch wenn gerade die integrierte Update-Funktion nicht funktioniert.

Verbessert wurde ebenso der Zugriff über den Webbrowser. Wie beim Creality K2 hat man beim Hi jetzt auch den vollen Zugriff auf fluidd und damit deutlich mehr Möglichkeiten.

Fast schon leider muss man sagen, dass man sich hier auch das Mesh ansehen kann, was bei meinem Testgerät nicht wirklich ansehnlich ist. Es erinnert irgendwie an eine Halfpipe, weist eine Range von fast 0,7 mm auf und Creality sieht nicht vor, dass man hier manuell etwas nachstellen kann.

Die Ausstattungen des Creality Hi Combo

Was unterscheidet den Creality Hi nun vom Ender oder anderen offenen Creality-Druckern? Aus meiner Sicht gar nicht so viel.

Ok, die Kamera wurde integriert, was ich natürlich für einen klaren Vorteil halte. Die Positionierung ist zwar nicht optimal aber sie reicht, um einen Blick auf den aktuellen Druck zu werfen. Die KI-Funktionen lassen wir mal außen vor, so toll sind die wohl bei keinem Drucker.

Direkt neben der Kamera sitzt eine LED zur Beleuchtung und diese hätte man sich schenken können. Die eine LED leuchtet die Druckfläche nicht annähernd aus. Da muss man sich also selbst etwas einfallen lassen.

Neu ist natürlich das Farbmanagement, das mit mehreren CFSs bis zu 16 Farben bzw. Filamente ermöglicht. Inwieweit man das nutzt oder Wert darauf legt, muss natürlich jeder für sich entscheiden.

Sehen wir uns die Kenndaten an: Die maximale Druckgeschwindigkeit von 500 mm/s ist super, die maximale Beschleunigung von 12000 mm/s hinkt allerdings etwas hinter den aktuellen Druckern von Creality hinterher.

Gut gefällt natürlich die gehärtete Düse, die den Druck von Filamenten mit Carbonfasern gestattet, welche ich sehr gern verwende.

Die Größe des Druckraumes des Druckraumes werde ich natürlich nicht bewerten, diese wird vom Hersteller angegeben und jeder entscheidet selbst, was er benötigt und ob es passt.

Interessant zu erwähnen ist sicher noch der RFID-Scanner. Einfach die Filametrolle seitlich an den Drucker halten und schon wird das Filament erkannt und werden die Einstellungswerte übernommen – sofern es sich um Filament mit einem RFID-Chip handelt.

Der erste Test des Creality Hi Combo

Nein, es wird noch nicht gedruckt. Erst kommt der Vor-Speed-Test, bei dem ich ermittle, wie schnell sich Bett und Düse erhitzen. Die Düse benötigt etwa 45 Sekunde, um auf 200 °C zu kommen. Das ist Spitzenwert aber schon sehr gut.

Die Bettheizung ist dagegen schon ein Highlight. Mit satten 1000 Watt ist sie in 47 Sekunden bei 60 °C und nach gerade mal zwei Minuten schon beim Maximum von 100 °C. Das ist mehr als nur flott.

Auch die Temperaturverteilung ist mit einer Toleranz von 95,7 bis 102,3 °C ziemlich gut. Das sind zwar 6,6 Kelvin aber diese pegeln sich rund um 100 °C ein. Das ist nicht bei allen so.

Drucken mit dem Hi

Eigentlich würde ich an der Stelle das Benchy vom Stick drucken, die Zeit und die Druckqualität bewerten. Kurioser weise hat Creality aber keinen Stick mitgeliefert und auch im Speicher des Druckers liegt keine entsprechende Datei.

Also habe ich mir auf Thingiverse einen Testdruck geladen und diesen mit den Standardeinstellungen für Hyper PLA und einer Layerhöhe von 0,2 mm drucken lassen.

Für die Druckzeit von einer Stunde sieht das gedruckte teil sehr gut aus. Vor allem fasziniert mich, dass Überhänge erst bei 80° anfangen zu hängen. Und das trotz der ziemlich leisen Kühlung.

Der nächste Test des Chreality Hi zeigte leider eine Schwäche, die Creality aber nicht verschweigt. Allerdings wird sie auch nicht darauf hingewiesen. TPU kann leider nicht gedruckt werden.

Das Filament quetscht sich irgendwann nach einer Retract-Bewegung am Rohr vorbei und verknorkelt sich nach dem Extruder. Zum Glück passiert nichts weiter und es lässt sich wieder herausziehen.

Mehrfarbiger Druck mit Abfall

Natürlich habe ich auch das CFS ausprobiert aber da es identisch zum CFS des K2 ist, möchte ich darauf gar nicht weiter eingehen. Es funktionierte am Creality Hi auf Anhieb und auch der Farbwechsel funktioniert anstandslos.

Der mehrfarbige Druck hat aber leider den Nachteil, dass er die Druckzeit drastisch erhöht wird und auch für reichlich Abfall sorgt.

Der zum Test gedruckte Pikachu wog gerade mal 7 g, während der Abfall 20 g auf die Waage brachte. Das ist fast die dreifache Menge. Trotzdem mag ich das CFS, weil einem der manuelle Filamentwechsel zwischen verschiedenen Teilen abgenommen wird.

Der Creality Hi im Druckalltag

Für weitere Tests habe ich den Creality Hi einfach in meinen Druckalltag einfließen lassen. Dabei wurde eine magnetische Ladestation zum Aufstellen und eine zum befestigen am Monitor gedruckt, eine Messhilfe, eine neue Schaltkulisse für den defekten Rasenlüfter….

Was dabei stets auffiel, war die absolute Zuverlässigkeit des Creality Hi. Die meiste Zeit stand er in der Werkstatt, während die Teile im Büro konstruiert und per WLAN an den Drucker geschickt wurden. Irgendwelche Probleme gab es mit den meist originalen Druckprofilen nicht.

Auffällig auch, der Creality Hi hätte gar nicht in die Werkstatt gemusst. Trotz seines relativ flotten Druckes, ist er leiser als so manch anderer Drucker. Das gefällt.

Fazit Creality Hi Combo Test

Der Hi wurde von Creality als etwas ganz besonderes gefeiert, was ich nicht so ganz bestätigen kann. Abgesehen vom mehrfarbigen Druck, den inzwischen einige beherrschen, finde ich ihn nicht wirklich besonders.

Aber, der Creality Hi (ob als Combo oder nicht) ist ein sehr schöner Drucker und angenehmer Begleiter. Er ist nicht rasend schnell aber er ist flott. Er druckt angenehm leise und vor allem zuverlässig. Das Gesamtpaket passt einfach.

Nicht so gut gefällt die integrierte Beleuchtung, die man getrost weglassen kann und, dass er nicht in der Lage ist, TPU zu drucken. Alle anderen Materialien, die sich ohne Gehäuse drucken lassen, stellen ihn vor kein Problem.

creality hi combo test 31

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