Creality Halot-Mage S
Creality Halot-Mage S Test: Nach einem etwas kleinerem SLA-Drucker, ist heute ein ziemlich großer Harz-Drucker von Creality im Test. Immerhin bringt er ein 10,1 Zoll Display mit und bringt es auf satte 14K.
Ob die 14K, die schon gewaltig klingen tatsächlich so viel sind, der Sache gehen wir etwas später auf den Grund.
Technische Daten Creality Halot-Mage S
Druckformat | SLA Harz-Drucker |
Druckraum | 223 x 126 x 230 mm |
Belichtung | 14 K LCD |
Auflösung | 13320 x 5120 Pixel (17 x 25 μm) |
Geschwindigkeit | 150 mm/h |
Schnittstellen | USB, WLAN und LAB |
Schichtdicke | 0,01 – 0,2 mm |
bes. Ausstattung | LAN-Anschluss |
Abmessungen | 2332 x 270 x 608 mm |
Gewicht | 13,2 kg |
Zubehör | USB-Stick Atemschutzmasken Schutzhandschuhe Sieb-Trichter Kunststoffspachtel Metallspachtel Inbusschlüssel |
14 K sind viel aber nicht so viel
Wie genau ist das zu verstehen? Beim Test des Elegoo Mars 5 Ultra habe ich es bereits erklärt. Die Zahl vor dem K gibt an, wie viele (Tausend) Pixel das Display auf der langen Seite hat. 14K wären also 14000 Pixel.
So ganz stimmt das allerdings nicht, denn dabei wird immer aufgerundet. Tatsächlich sind es nur 13320 Pixel und ob das wirklich viele sind, hängt wiederum von der Größe des Displays ab.
Mit 10,1 Zoll (223 x 126 mm) ist die mögliche Druckfläche schon ziemlich groß, was sicher einigen gefallen wird. Teilt man die Fläche nun unter den Pixeln auf, ist jedes einzelne 17 x 25 μm groß.
Was sagt uns das jetzt? Es sagt uns, dass das ein guter Wert ist. Der Elegoo Mars 5 Ultra kommt zwar auf noch kleinere Pixel (18 x 18 µm) bietet aber eben auch eine deutlich kleinere Druckfläche.
Im Verhältnis zur gesamten Druckfläche sind die Pixel schon sehr klein und daher ist auch der Wert “14 K” sehr gut. Man sollte sich davon jedoch niemals blenden lassen und immer das Verhältnis zu Druckfläche sehen.
Aufbau und Ausstattung des Creality Halot-Mage S
Da es wie bei den meisten SLA-Druckern im Grunde nichts aufzubauen gibt, kann man sich auch gleich mal ansehen, was der Halot-Mage S so mitbringt.
Da wäre natürlich der Drucker mit ziemlich großer (Laser gravierter) Druckplatte, einer Abdeckung als UV-Schutz und dem typischen Kleinkram von Schaber über Inbusschlüssel bis zu Harz-Filtern.
Als Zubehör liegt auch ein ausziehbarer Kunststoff-Schlauch bei, der am Gehäuse angeschlossen die Ausdünstungen ableiten kann. Wer dafür keine Möglichkeit hat, der wird sich über den integrierten Luftfilter freuen
Was mir persönlich besonders gefällt, ist der LAN-Anschluss. WLAN ist bei meinen Druckern inzwischen Pflicht, da ich keine Lust habe, mit Sticks oder Karten zu hantieren, LAN bringt aber noch mehr Sicherheit und Geschwindigkeit.
Im Grundaufbau unterscheiden sich Harz-Drucker kaum und auch der Creality Halot-Mage S bringt den typischen Aufbau mit Kugelspindel und Linearführung mit.
Bei der Abdeckung gibt es allerdings einen Unterschied und statt der üblichen Haube, einen Klapp-Mechanismus, um das Gehäuse leichter zu öffnen. Endlich nicht mehr überlegen “Wohin mit der abgenommen Haube?”
Inbetriebnahme und Einrichtung
Nach dem Einschalten des Creality Halot-Mage S wackelt das Creality-Männchen kurz auf dem Touchscreen und anschließend wird man aufgefordert, die Sprache einzustellen, AGBs zu bestätigen und das WLAN einzurichten.
Wer mag kann den Drucker gleich noch mit der Cloud verbinden und findet ihn dann auch in der App wieder. Ich muss allerdings zugeben, dass ich diese maximal zur Kontrolle des laufenden Druckes nutze.
Damit wäre vom Creality Halot-Mage S her bereits alles erledigt und er einsatzbereit, worauf man sich allerdings nicht verlassen sollte und ich finde es schade, dass bei der Inbetriebnahme nicht darauf hingewiesen wird.
Vor der ersten Nutzung sollte immer erst eine Druckbett-Kalibrierung durchgeführt werden und wie das funktioniert, soll die Anleitung erklären. Das macht sie allerdings mehr schlecht als recht.
Wie bei den meisten SLA-Druckern muss als erstes die Druckplatte nach oben gefahren und die Wanne abgenommen werden. Dann soll man “die Kalibrierungskarte fest am Drucksieb befestigen”.
Man kann natürlich erahnen, was damit gemeint ist (einfach Kalibrierungskarte auf das Display legen), nur wo ist die Kalibrierungskarte?
Fündig wurde ich in der Verpackung der Ersatzfolie. Zumindest ließ sich erahnen, dass es sich um die Kalibrierungskarte handelte, da auf ihr dir Anleitung zur Kalibrierung gedruckt war. Eine richtige Bezeichnung stand nicht drauf.
Anschließend die Druckplatte über die Kalibrierungsfunktion nach unten fahren, etwas andrücken und die Spannschrauben wieder anziehen. Im Grunde ein bekannter Vorgang, aber ob ihn Einsteiger auch so verstanden hätten?
Bedienung des Creality Halot-Mage S
Abgesehen davon, dass man vom Creality Halot-Mage S nicht komplett durch die erste Inbetriebnahme geführt wurde, gefiel mir der Harz-Drucker bis dahin richtig gut. Dann sorgte er jedoch für reichlich Frust, an dem aber nicht nur Creality schuld hatte.
Wie bei allen meinen SLA-Druckern ging mein erster Klick auf die ChituBox, wozu sogar ein Code für die Pro-Version (3 Monate) lag. Jetzt noch den Creality Halot-Mage S über den Chitumanager hinzufügen….
Genau das ging leider nicht. Irgendwo im Netz habe ich gelesen, dass es die neuste Version sein muss, aber das hat auch nicht funktioniert und nur dazu geführt, dass 2 meiner 3 Rechner die ChituBox gar nicht mehr starten wollten.
Nach weiterer Recherche fand ich heraus, es muss nicht nur die neuste Version sein, sondern diese muss auch noch mit einem Script angepasst werden. So weit wollte ich dann doch nicht gehen.
Als letzte Alternative blieb nur noch die Software Halot Box, die Creality auf dem USB-Stick mitgeschickt hat. Damit funktioniert es endlich und sie ist der ChutuBox auch sehr ähnlich. Nur schade, dass man eine eigene Software benötigt.
Sauber und schnell gedruckt
An der Druckqualität des Creality Halot-Mage S gibt es absolut nichts auszusetzen und besonders gut gefällt natürlich, dass sich die sehr feinen Ausdrucke auf einer ziemlich großen Fläche nutzen lassen.
Ich bin eigentlich kein Deko-Drucker und halte relativ wenig davon, irgendwelche Figuren zu drucken. Mit dem Creality Halot-Mage S und einer ansprechenden Größe der Druckmodelle, macht das aber schon ein wenig Spaß.
Interessant ist dabei die möglichkeit, den Druck zu beschleunigen. Im Dynax-Modus soll sich der Druck um das 3 bis 4-fache beschleunigen lassen. 15 cm sollen damit pro Stunde möglich sein.
Das sind natürlich nur rechnerische Werte und viele aktuelle Harz-Drucker geben eine Geschwindigkeit von 150 mm/h an. Nur ist bei einem detailreichen Harz-Druck, die Geschwindigkeit sicher zweitrangig.
Anders sieht das sicher bei FDM-Druckern aus, wo sich bereits kleine Unterschiede in der Beschleunigung oder der Maximalgeschwindigkeit sehr deutlich auf die gesamte Druckdauer auswirken.
Fazit Creality Halot-Mage S Test
Man muss es leider so sagen – einen Schönheitswettbewerb gewinnt der Creality Halot-Mage S ganz sicher nicht. Und auch beim Komfort muss er sich in seiner Grundausstattung hinter so manchem Harz-Drucker verstecken.
Für mich ist der Creality Halot-Mage S ein reines Arbeitstier, wofür alleine schon die äußere Erscheinung spricht. Ein einfacher Kasten ohne irgendwelche Schnörkel und der es erlaubt, 10 solcher Drucker dicht an dicht nebeneinander zu stellen.
Obendrein ist er mit einem LAN-Anschluss zur stabilen Datenübertragung ausgestattet und die Abdeckung lässt sich sehr praktisch nach oben aufklappen.
Möchte man den Creality Halot-Mage S allerdings per LAN oder WLAN ansprechen, ist man auf den Slicer Halot-Box angewiesen. Mit der chitu-Box funktioniert es nicht. Daran wird aber hoffentlich noch gearbeitet.
Am Druckbild gibt es absolut nichts zu kritisieren und sehr gut gefällt die ausgesprochen große Druckfläche, die trotzdem extrem fein ist. Die 14K kommen schließlich nicht von ungefähr.
Ein solider Komfort ist dank integriertem Luftfilter, optionaler Kamera oder der anschließbaren Resin-Pumpe trotzdem gegeben, auf ein automatisches Leveln muss man jedoch verzichten und auch die Software ist bei der ersten Einrichtung nicht gerade bedienerfreundlich.
Als gelernter Facharbeiter für Zerspanungsmechanik, Hausbauer und ambitionierter Heimwerker, habe ich als Ausgleich viel Zeit im Internet verbracht, Bosch bei der Moderation seiner Heimwerker-Community unterstützt, ein Bautagebuch geführt und meinen Heimwerker-Blog veröffentlicht.
Heimwerker.de erkannte meine Talente und holte mich als Redakteur für Fachbeiträge und Testberichte ins Boot. Nach und nach wurde Heimwerker.de schließlich zu meinem Baby, um das ich mich liebevoll gekümmert habe. Aber Babys werden groß und gehen ihre eigenen Wege. So wie ich jetzt als freier Redakteur (hauptsächlich) für Testberichte.