Creality Ender-3 V3 Plus Test: Vor einer Weile habe ich den Creality Ender-3 V3 vorgestellt und heute wird es mit der Plus-Variante etwas größer.
Wobei ich sagen muss, dass der Sprung gar nicht so groß ausfällt. Von der Druckfläche 220 x 220 mm geht es mit dem Plus auf 330 x 330 mm. Eine recht angenehme und nicht zu wuchtige Größe.
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Technische Daten des Creality Ender-3 V3 Plus
Bauraum | 300 x 300 x 330 mm |
Gesamtgröße | 410 x 445 x 577 mm (11,5 kg) |
Konnektivität | USB-A, WLAN und Cloud |
Toleranzen | 0,2 mm (auf 100 mm) Z-Achse: 0,015 mm |
max. Geschwindigkeit | 600 mm/s |
max. Beschleunigung | 20000 mm/s |
Filamentdurchmesser | 1,75 mm |
Hotend | 60 Watt Dreimetall-Düse (Schnellwechsel) Cu mit Stahlspitze bis max. 300 °C |
Extruder | Direkt-Extruder |
Druckplatte | PEI magnetische Druckplatte |
Bedienung | 4,3″ Touchscreen, PC, Smartphone |
Aufheizzeit | Druckbett 25 – 60 °C – 112 Sekunden Druckbett 25 – 100 °C – 500 Sekunden Hotend 25 – 200 °C – 46 Sekunden |
Besonderheiten | Autonivellierung (36 Punkte) CoreXZ Galgen aus einem Stück Filamentsensor Fortsetzung nach Stromausfall Kamera nachrüstbar |
Leichter Aufbau mit Platzbedarf
Prinzipiell erfolgt der Aufbau von FDM-Drucker nach demselben Chema. Der Galgen wird auf das Grundgestell gestellt oder gesteckt, daran verschraubt und nachdem alle Kabel angesteckt wurden, ist man bereits durch.
So ähnlich es auch beim Creality Ender-3 V3 Plus. Besonders gut gefällt, dass der Galgen recht passgenau in den Grundrahmen gesteckt wird, wodurch er von alleine hält und beim Anschrauben nicht extra gehalten werden muss.
Nicht so schön ist dagegen, die Aufbauanleitung, die es nur auf Englisch und Chinesisch gibt und teilweise etwas wirr ist. da wird beispielsweise vorm Zusammenbau der Filamenthalter angesteckt und auf Hinweise zur Kabelführung zum Extruder ganz verzichtet.
Letztendlich hat es aber funktioniert und an der Stelle noch ein Tipp von mir. Der Creality Ender-3 v3 Plus bringt zusätzliche Stützen mit, die den Galgen stabilisieren. Diese sollten richtig eingestellt werden.
Um den richtigen Stand zu prüfen, habe ich einen Neigungsmesser aus der Werkstatt genutzt. Diesen auf dem Druckbett nullen und dann am Galgen befestigen. Zeigt er keine 90° an, die Länge der Stützen ändern und damit den Winkel korrigieren.
Was mir bereits beim V3 nicht gefiel, war der weit ausladende Spulenhalter. Klar besser als die Rolle oben auf dem Galgen zu platzieren, wo sie für zusätzliche Schwungmasse sorgt, aber so gefällt es mir eben auch nicht.
Zum Glück lassen sich entsprechende Hilfsmittel leicht selbst drucken und auf den bekannten Seiten gibt es jede Menge Vorlagen, die gratis genutzt werden können.
Typische einfache Installation von Creality
Der 3D-Druck ist nicht gerade Neuland für mich und ich weiß schon, wie man einen 3D-Drucker das erste Mal in betrieb nimmt und einrichtet. Es gibt aber auch sehr viele Einsteiger, die noch nicht wissen, woraus sie achten müssen.
Genau darum finde ich es gut, dass sich der Creality Ender-3 V3 Plus mit einer Erstinstallation meldet. Das machen leider nicht alle 3D-Drucker.
Beim Creality Ender-3 V3 Plus wird man als erstes aufgefordert die Sprache einzustellen, natürlich die AGBs zu bestätigen, das WLAN einzurichten, eventuell mit der Cloud zu verbinden und startet schon die automatische Diagnose des Druckers.
Nach etwa 15 Minuten ist der Creality Ender-3 v3 Plus damit fertig und sofern Filament eingesetzt wurde, kann dann bereits gedruckt werden.
Mesch nicht perfekt
Ehe es aber an den ersten Probedruck geht, öffne ich den Browser, gebe die IP des Creality Ender-3 V3 Plus ein und sehe mir an, wie das Druckbett ausgemessen wurde. Ui ui ui….
Mit einer Schieflage von fast 0,7 mm kann das Bett nicht wirklich als gerade bezeichnet werden. Zwar gleicht die automatische Nivellierung das aus, nur ist sie dafür in meinen Augen nicht gemacht.
Für mich soll die Nivellierung Unebenheiten ausgleichen, nicht aber Schieflagen. Druck man so nämlich einen Würfel, steht dieser zwar auf dem Druckbett gerade, auf Tisch würde er aber schief stehen.
Damit kommen wir an einen Punkt, den ich generell sehr schade finde. Die automatische Nivellierung ist schon toll und ich möchte niemals darauf verzichten, die Ausrichtung der gesamten Fläche sollte aber auch manuell möglich sein.
Wie bei sehr vielen 3D-Druckern, ist das auch beim Creality Ender-3 V3 Plus nicht möglich und man muss sich mit Unterlagen behelfen. Also gemacht und nach dem ersten Versuch liegt die Toleranz nur noch bei 0,3 mm. Das sieht schon besser aus.
Slicer ohne Bewertung
Creality bringt mit Creality Print 5.1 seine eigene Software mit. Wobei man den Begriff „eigen“ auch nicht wirklich nutzen sollte. Die meisten Slicer haben denselben Ursprung, wurden nur angepasst und trifft auch auf Creality zu.
Daran gibt es nichts auszusetzen und so fällt es dem Anwender auch leichter, sich in andere Programme einzuarbeiten. Davon abgesehen lassen sich auch viele Slicer für Drucker anderer Hersteller nutzen.
Genau darum möchte ich auf Creality Print auch gar nicht weiter eingehen und die Software auch nicht bewerten. Letztendlich entscheidet jeder für sich, welchen Slicer er nutzt. Ich wäre gern bei Creality 4.8 geblieben.
Mit dem Creality Ender-3 V3 Plus zu Speedboot Benchy
Mein erster Testdruck ist immer das Benchy, welches fast jeder Hersteller im Speicher des Druckers ablegt oder auf einem USB-Stick zur Verfügung stellt. Dazu genutzt wird die beigelegte Filamentperobe.
Gut, ich habe nicht das beigelegte Filament genutzt, sondern ein vorhandenes und identisches Filament. Es wäre albern, für zwei Testdrucke die eingeschweißte Rolle aufzureißen.
Mit einer Zeitvorgabe von nur 14 Minuten hat Creality auf jeden Fall nicht gelogen, zumindest nicht, wenn man die Vorbereitungszeit des Druckers weglässt. Dafür kommen nämlich weitere 5 Minuten dazu.
Die Qualität des gedruckten Benchys ist bei der Geschwindigkeit sicher nicht perfekt aber trotzdem ziemlich gut. Drücken hängen minimal und ein leichtes Ghosting ist zu erkennen. Mit dem großen Druckbett werden halt auch Massen bewegt.
Druckproben mit dem Creality Ender-3 V3 Plus
Natürlich beschränke ich mich nicht auf das Benchy, das von Creality auf dem Stick vorgegeben wird. Generell drucke ich dazu auch einen Yoda mit Stützen, um den feinen Druck beurteilen zu können.
Dann kam noch ein Gehäuse für mein kleines Sortiersystem dazu, Fächer aus transparentem PLA, ein Dino-Ei nach String Art und ein kleiner Infinity Würfel.
Alle Druckteile wurden mit den Standardvorgaben von Creality Print gedruckt und bei feineren Sachen lediglich die Druckgeschwindigkeit reduziert.
Als Makel waren nur leichtes Stringing (klar, muss angepasst werden) und Ghosting zu erkennen. Der Creality Ender-3 V3 Plus ist ansich sehr stabil, aber eventuell sollte die Beschleunigung noch etwas reduziert werden.
Insgesamt bin ich mit den Druckergebnissen aber sehr zufrieden und auch jedem Anfänger sollte es leicht fallen, sofort sehr gute Druckergebnisse zu erzielen. Das Feintuning kommt danach.
Fazit Creality Ender-3 V3 Plus Test
Der Creality Ender-3 V3 Plus entspricht in allen Punkten der etwas kleineren Variante ohne Plus und bringt auch alle seinen guten Eigenschaften mit.
Entsprechend seiner Größe sind die Fahrgeräusche zwar etwas lauter, er ist aber ebenso flink und liefert dieselben Druckergebnisse. In meinem Test sahen diese beim Creality Ender-3 V3 Plus sogar minimal besser aus.
Gut gefällt wie, bei fast allen 3D-Druckern von Creality die extrem einfache Erstinstallation und, dass die Profile in Creality Print extrem gut passen. Ohne Bastelei erreicht jeder Anfänger sofort gute bis sehr gute Druckergebnisse.
An der Ausstattung des Creality Ender-3 V3 Plus gibt es kaum etwas zu kritisieren. Von der automatischen Nivellierung über Input-Shaping bis zur Schnellwechseldüse ist alles vorhanden, was den Druck vereinfacht.
Auf Wunsch kann auch die Nebula-Kamera angeschlossen werden, es ist jedoch etwas schade, dass es nur einen USB-Anschluss gibt. Man muss sich also zwischen Kamera und USB-Stick entscheiden.