Litheli Powerstation Eclair 1000 Test

litheli powerstation eclair test

Litheli Powerstation Eclair 1000

4.5

Qualität / Verarbeitung

5.0/5

Anschlussmöglichkeiten

5.0/5

Tatsächliche Kapazität

4.5/5

Ladeeffizienz

4.3/5

Bedienung

4.5/5

Funktionsumfang

5.0/5

Lautstärke

4.3/5

App

3.5/5

Positiv

  • praktische Bauform
  • viele Anschlussmöglichkeiten
  • mit Akku-Ladefunktion
  • gute Kapazitätsangabe
  • gute Ladeeffizienz
  • mit Bluetooth / WLAN
  • in SmartLife / Tuya nutzbar
  • optionales Solarpanel
  • als USV nutzbar
  • mit Überspannungsschutz

Negativ

  • ungenaue Verbrauchsangabe
  • App mäßig umgesetzt

Achtung: Wer im September 2024 ein Litheli-Produkt in einer OBI-Filiale kauft, erhält einen weiteren Akku gratis dazu. Zum OBI-Marktfinder!

Genau genommen, ist die Litheli Powerstation Eclair 1000 kein Balkonkraftwerk. Viel mehr, ist sie für den mobilen Einsatz konzipiert. Beim Begriff Balkonkraftwerk, weiß aber jeder, worum es geht.

Der Unterschied besteht auch darin, dass ein Balkonkraftwerk in den meisten Fällen den gewonnen Strom speichert und/oder ins Netz einspeist. Die Litheli Powerstation beschränkt sich auf die Speicherung und direkte Abgabe.

Technische Daten Litheli Powerstation Eclair 1000

allgemeine Angaben
Abmessungen452 x 223 x 279 mm
Gewicht16 kg
Kapazität921,6 Wh
Arbeitstemperatur-10 bis 45 °C
Lebensdauernach 3000 Zyklen: 80 %
Ausgänge
4x Steckdose230 V / 1800 W
2x USB-A – 18 W5 V / 3 A
9 V / 2 A
12 V / 1,5 A
2x USB-C – 2x 20 W5 V / 3 A
9 V / 2,22 A
2x USB-C – 2x 100 W5, 9, 12 V / 3 A
15, 20 V / 5 A
1x Pogo Pin – 80 W20 V / 4 A
1x KFZ-Dose – 126 W12,6 V / 10 A
2x Hohlstecker – 126 W12,6 V / 10 A
Eingänge
XT60 (Solar) – 400 W12 – 45 V / 10 A
C14 Kaltgeräte – 2300 W230 V / 10 A

Was bringt die Litheli Powerstation mit?

Auf den ersten Blick ist die Eclair 1000 ein großer grauer Klumpen mit sehr vielen Anschlüssen. Sie bringt zwar satte 16 kg auf die Waage, lässt sich dank der großen Griffe aber verhältnismäßig gut tragen.

Auffällig sind die beiden großen “Löcher” in der Front, in der die Litheli-Akkus ziemlich schnell geladen werden. Ich mag diese Möglichkeit, da kein extra Ladegerät, Kabel oder Netzanschluss nötig ist.

Dann gibt es an der Front noch 6 USB-Anschlüsse mit unterschiedlichen Leistungsangaben, zwei Buchsen für Hohlstecker und eine KFZ-Dose. Damit lassen sich Kleinabnehmer mit bis zu 20 V und 10 A versorgen.

Seitlich befinden sich 4 Steckdosen mit 230 V, die sich mit zu 1800 Watt belasten lassen. Die Versorgung der Steckdosen lässt sich separat aktivieren, da dann auch die Lüfter aktiviert werden.

Oberhalb der vier Steckdosen ist unter einem Deckel die Einspeisung untergebracht. Dies kann über ein Kaltgerätestecker (230 V) oder über einen XT60-Anschluss per Solar erfolgen.

Zu guter Letzt befindet sich in der Front noch ein kleines Display (farbige Segmentanzeige), das über über jeden Vorgang der Ladung oder Entladung informiert.

Etwas unter den Tisch fällt die Pogo Pin Lademöglichkeit auf der Oberseite, da ich ehrlich gesagt, damit nichts anfangen. Eine Wireless-Charging hätte mir hier besser gefallen.

Leistung braucht Kühlung und macht Lärm

Eine kleine Powerbank ist super, denn sie ist absolut geräuschlos und so lange man die Litheli Powerstation auch als solches über die USB-Anschlüsse nutzt, bleist auch sie still.

Ein klein wenig anders sieht es aus, wenn der Wandler – also 230 V – genutzt wird. Der erzeugt Wärme, die abgeführt werden muss und die benötigte Lüftung kommt auf ziemlich leise 38 dB. Das fällt kaum auf.

Lauter wird es erst, wenn die Powerstation über das Netzkabel geladen oder große Leistungen abgefordert werden. 58 dB möchte man beim Fernsehen nicht gerade neben sich haben.

Ungenaue Leistungsangabe

Bei den Messungen der Lautstärke ist leider eine kleine Ungenauigkeit aufgefallen, die etwas mit der Energieversorgung der eingebauten Elektronik zu tun hat.

Versorgt sich die Elektronik über die eingebauten Batterien, stimmt die Angabe der Leistungsabgabe nicht. Danach kommt unsere kleine LED-Lampe (230 V) nämlich mit 0 Watt aus. Da kann etwas nicht stimmen.

Die Kontrolle mit einem Energiemessgerät bestätigt es, die LED-Lampe benötigt rund 15 Watt und nicht 0 Watt.

Jetzt das kuriose daran – versorgt man die Litheli Powerstation mit einem Netzkabel, werden bei der Abgabe die korrekten 15 Watt angezeigt.

Mit einem Fön geht es im Test in die andere Richtung. Ohne gleichzeitige Ladung benötigt er angeblich 926 Watt (Messgerät zeigt 1042 W). Mit gleichzeitiger Ladung sind es 866 W. Die Anzeige am Messgerät ändert sich jedoch nicht und zeigt weiterhin 1042 W an.

Muss mich das jetzt stören? Im Grund nicht, denn mir kann es egal sein, ob es ein paar Watt oder weniger sind. Hauptsache, die Angabe zur verfügbaren Laufzeit stimmt.

Was geht rein – was kommt raus?

Fakt ist, jede Energiespeicherung ist von Verlust gekennzeichnet. Und auch bei der Litheli Powerstation Eclair 1000 ist das nicht anders. Aber wie groß ist der Verlust?

Um das zu testen, habe ich gemessen, wie viel Energie genutzt werden kann und wie viel Energie anschließend wieder zur vollen Ladung benötigt wird. Beides mit demselben Messgerät.

Da Zeit bekanntlich Geld ist, habe einen großen Verbraucher – den Öl-Radiator der Werkstatt – genutzt. Mit rund 1300 Watt sollte der Akku schnell leer sein.

Beim Einschalten zeigt das Display wieder etwas weniger Leistung als das Messgerät an und meint, in 36 Minuten ist der Akku leer. Und auch wenn die Leistungsangabe etwas daneben liegt, nach 36 Minuten war tatsächlich Schluss.

Das Messgerät zeigt einen Energiebedarf von 786 Wh an, was nicht ganz zu den Herstellerangaben von 921 Wh passt, aber normal ist. Der Wechselrichter arbeitet mit Verlust, die Lüftung läuft und rund 10 % bleiben als eigene Reserve.

Üblicher Weise wird von einem Wirkungsgrad von 90 % ausgegangen, von dem noch die 10 % Reserve abgezogen werden müssen – das entspräche 746 Wh. 786 Wh sind daher sogar noch gut.

Jetzt geht es in die andere Richtung und das Messgerät kommt beim Laden vor die Litheli Powerstation. Gefüttert wird sie mit nicht ganz 1200 Watt und nach 54 Minuten steht die Anzeige wieder bei 100 %.

Verbraucht werden dabei 1034 Wh also 248 Wh mehr als vorher genutzt wurden. Das mach einen Verlust von knapp 24 %, was ebenfalls recht gut ist. Es gibt Beispiele von bis zu 42 %.

Die App der Litheli Powerstation Eclair 1000

Ein Gerät mit Strom und keine App? Das geht nun wirklich nicht! Und genau so ist es – natürlich gibt es eine App dazu. Auch wenn der Weg dahin etwas holprig war.

Holprig heißt in diesem Fall, dass es zwar schon länger eine App gibt, die in Deutschland jedoch nicht nutzbar war. Die Meldung an Litheli führte jedoch dazu, dass ich keine 2 Wochen später eine Rückmeldung bekam: Jetzt funktioniert die App auch in Deutschland. Ein dickes Lob an den Support.

Nach der Installation zeigte sich jedoch, dass das eventuell nicht nötig gewesen wäre, denn die App sah verdächtig nach SmartLive bzw. Tuya aus. Und tatsächlich lässt sich die Litheli Powerstation Eclair 1000 auch direkt in diese Apps einfügen, was viele Vorteile mit sich bringt und mir besonders gut gefällt.

Die App selbst begeistert mich nur mäßig. Sie zeigt sich zwar sehr übersichtlich und es gibt einiges zum Display oder dem Ladevorgang einzustellen, aber nicht alles ist gut übersetzt und daher schlüssig.

Was leider gänzlich fehlt und mir sehr wichtig wäre, sind Push-Benachrichtigungen. Beispielsweise, wenn der Akku fertig geladen ist oder einen kritischen Stand erreicht. Oder wenn die Temperatur zu hoch ist und darum langsamer geladen wird.

Solche Meldungen sind zwar möglich, aber nur, weil SmartLife wirklich alle Sensoren abgreifen kann und sich daraus Szenen erstellen lassen. Einfacher oder direkt funktioniert das leider nicht.

Mir ist ebenso aufgefallen, dass es mitunter mit der Datenübertragung hapert. Mitunter wird ein alter Status angezeigt, obwohl die App zwischendurch geschlossen wurde.

Unabhängig mit Solarenergie

So eine Powerstation ist schon eine tolle Erfindung, mit der man (zumindest eine Weile) unabhängig ist. Eine solche Freiheit kostet jedoch, denn eine Powerstation ist teuer und arbeitet mit Verlust. Auf Dauer bringt das keinen Gewinn.

Einen echten Gewinn gibt es erst, wenn sie alternativ geladen wird. Das kann im Camper über die KFZ-Spannung beim Fahren sein über über Solarenergie, die kostenlos zur Verfügung steht.

Hierfür bietet Litheli verschieden Solarpanels an und natürlich können dank Standardanschluss auch Panels anderer Hersteller genutzt werden.

Ich habe hier das 200 Watt Litheli Solarpanel SSU-200S und das möchte ich natürlich ausprobieren.

Solarpanel aufbauen

Bei diesem Solarpanel handelt es sich um ein mobiles Panel, welche sich auf eine Fläche von etwa 60 x 60 cm zusammenklappen lässt und in einer passenden Tasche daher kommt.

Dazu gibt es ein klappbares Gestänge, welches in eine kleine längliche Tasche passt und es ermöglicht, das aufgeklappte Panel in verschiedenen Winkeln aufzustellen.

Wobei die “aufstellen” nur bedingt richtig ist. Im Prinzip handelt es sich nur um eine Stütze, mit der das Panel schräg abgelegt wird. Damit ist man jedoch recht flexibel und so lange es nicht stürmt, reicht das auch.

Praktischer Test des Solarpanels

Litheli gibt das Solarpanel mit einer möglichen Ausbeute von 200 Watt an. bei meinem ersten Test bin ich jedoch selbst bei wolkenlosem Himmel nicht über 126 Watt gekommen. Nach 5 Stunden zeigte der zuvor leer Akku 55 % an.

Man muss aber dazu sagen, dass wir noch keinen Hochsommer und am Testtag (1. Mai) noch nicht mal Sommer hatten. Dazu dann immer wieder Meldungen von Sahara-Staub, der das Ergebnis offensichtlich beeinträchtigt hat.

12 Tage später ein weiterer Versuch und die Idee, unsere Pool-Filteranlage über die Powerstation laufen lassen. Da wir eine sehr sparsame frequenzgesteuerte Pumpe nutzen, könnte das funktionieren.

Das Wetter war dieses Mal nicht ganz so schön und dünne Schleierwolken machten sich breit. Doch offenbar ohne Sahara-Staub und die Litheli Powerstation zeigte eine Eingangsleistung von 152 W an. Im Hochsommer könnten die 200 W also durchaus möglich sein.

Meine Idee, die Pumpe der Sandfilteranlage über die Litheli Powerstation Eclair 100 mit Solarpanel laufen zu lassen, funktioniert dennoch nicht. Die Pumpe läuft mit 80 Watt und ich bräuchte eine Eingangsleistung von etwa 160 Watt, um die Stunden am morgen und am Abend auszugleichen. Vielleicht ginge es mit einem 2. Panel.

Fazit Litheli Powerstation Eclair 1000

Powerstation sind keine Wunderwerke und jeder sollte sich bewusst sein, dass sie mit Verlust arbeiten. Sie machen streckenweise zwar unabhängig aber das kostet eben.

Sieht man sich jedoch die Verlustwerte einiger Powerstations an, schneidet die Litheli Powerstation Eclair 1000 recht gut. Zwischen eingesetzter und genutzter Energie liegen etwa 24 %, was absolut vertretbar ist.

Dasselbe gilt für die Angaben zur Speicherkapazität, die oft weit unter den Herstellerangaben liegen, weil Verlust und Notreserve nicht angegeben werden. Das gilt auch für die Eclair 1000 aber nicht so extrem, wie bei vielen anderen.

In puncto Ausstattung gibt es nichts zu kritisieren. Das Display informiert über jeden zustand und Vorgang und mit insgesamt 13 Anschlüssen, kann fast jedes Gerät versorgt werden.

Beim Ladevorgang ist die Litheli Powerstation Eclair 1000 recht flott unterwegs und benötigte 54 Minuten. Das funktioniert jedoch nur in Kühler Umgebung. Wird es in der Powerstation zu warm, drosselt sich die Eingangsleistung automatisch.

Neben der typischen Funktion als mobile Powerstation, kann die Litheli Eclair 1000 auch als unterbrechungsfreie Stromversorgung genutzt werden, die sich automatisch aktiviert. Netter Nebeneffekt – die angeschlossenen Geräte sind auch vor Überspannung geschützt.

litheli powerstation eclair testsiegel

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