Allesschneider Test: Meine Frau besitzt schon seit einer Weile einen Brotbackautomaten und aktuell wird der mal wieder reichlich genutzt. Ich bin dann immer derjenige, der versuchen muss, das frische Brot zu schneiden.
Meist ist das noch warm, da am späten Nachmittag gebacken wird und wir natürlich möglichst frisch essen wollen. Nur mit dem Messer ein absoluter Krampf.
Also muss eine Brotmaschine beziehungsweise ein Allesschneider ran. Da ich vor einer Weile bereits viele verschiedene Modelle getestet habe, stand fest, dass es kein Gerät aus Kunststoff wird. Eine gewisse Stabilität muss der Allesschneider auf jeden Fall mitbringen.
Lieferumfang
Geliefert wird der Allesschneider von Rosenstein & Söhne von Pearl in einem einfachen Pappkarton ohne bunte Aufdrucke. Es gibt auch keine extra Umverpackung und damit auch keine Füll- und Dämmstoffe, die die Verpackung in der Verpackung schützen.
Sehr gut kann ich da nur sagen. Im Laden klar, da sollen bunte Verpackungen anlocken und möglichst auch viele Informationen mitbringen – im Onlinehandel brauche ich das nicht und da kann gern auf zusätzliche Kosten oder doppelter Abfall verzichtet werden.
Zur Lieferung gehört dann natürlich der Allesschneider, der mit einem Messer mit Wellenschliff bestückt ist. Zusätzlich liegt ein weiteres Messer mit glattem Schliff bei.
Weiche Stoffe schneidet man mit einem glatten Messer, harte dagegen mit einer Säge. Um möglichst harte und weiche Dinge mit einem Allesschneider schneiden zu können, besitzen diese fast immer ein Messer mit Wellenschliff als Kompromiss zwischen glatter Schneide und Sägezähne.
Die Messer des Rosenstein & Söhne ASM-100
Ich habe schon einige Allesschneider getestet und nur wenigen liegen zwei verschiedene Schneidemesser bei. Glatte Messer haben auch sicher ihre Berechtigung, ich habe bisher allerdings auch bei Käse keine großen Unterschiede beim Schnittergebnis gesehen.
Daher brauche ich nicht unbedingt das zweite Messer. Aber gut, wenn es dabei ist, kann es auch eingesetzt werden und zwei scharfe Messer sind immer besser als nur eins.
Scharfe Messer…. Also man beiden Messern nicht nachsagen, dass sie nicht scharf wären. Das sind sie auf jeden Fall. Ich habe aber auch schon einen perfekteren Schliff gesehen.
Die Schleifflächen sind ein wenig rau und könnten noch feiner sein. Grundsätzlich ist der Abschliff aber sehr gut, nur halt nicht absolut perfekt. Als gelernter Metaller bin ich da aber auch sehr kritisch. 😉
Der Wechsel der Messer ist sehr einfach. Mittig befindet sich ein kleiner Kunststoffgriff, der nur entgegen der Drehrichtung verdreht werden muss. Schon lässt sich das Messer zur Reinigung oder zum Austausch abnehmen.
Pro und Contra bei der Bedienung
Beim Einschalten des Allesschneiders scheiden sich die Geister. Viele setzen auf einen Sicherheitsschalter, der meist aus zwei Tasten besteht. Die erste wird zur Entsicherung gedrückt und der zweite dann zum Einschalten.
Sicherheit ist wichtig, hat man aber mehr zu schneiden, kann es ganz schön nervig werden, ständig den Taster zu drücken. Dann hat ein Dauerlauf per Schalter ganz klar seine Vorzüge. Aber was ist besser?
Meine Kinder sind groß genug und ich sehe die Vorzüge im Dauerbetrieb. Dazu wird der Allesschneider gut verstaut und nur bei Bedarf rausgeholt. Junge Eltern mit kleineren Kindern sehen das vielleicht anders
Was man auf jeden Fall etwas “anders” sieht, ist die Schnittbreiteneinstellung. An der Stabilität und möglichen feinen Einstellung gibt es absolut nichts zu kritisieren. Alles ist stabil und lässt sich gut einstellen.
Was jedoch nicht passt, ist die Skaleneinteilung. Diese zeigt zwar genau das Millimetermaß an, stimmt aber nicht auf Null. Fluchten Messer und Anschlag, steht die Anzeige bereits auf 3 mm.
Das ist kein großes Drama, da trotzdem jedes Maß konstant eingestellt werden kann, es ist aber schade, dass bei der Produktion nicht darauf geachtet wurde.
Rosenstein & Söhne Allesschneider praktischer Test
Wie bereits erwähnt, habe ich schon einige Allesschneider getestet. Dabei messe ich unter anderem die Lautstärke im Leerlauf im Abstand von 40 cm.
Bei bisherigen Tests kam ich dabei auf Werte zwischen 59 und 89 dB. Wobei die drei Testgeräte zwischen 59 und 61 dB der gehobenen Preisklasse teils deutlich über 200 € angehörten.
In der Preisklasse von 100 bis 200 € lagen die Allesschneider im Test zwischen 70 und 80 dB. Der Rasenstein & Söhne AS-100 kam bei mir auf 74 dB, was demnach ein ziemlich gutes Ergebnis ist.
Nicht “nur” gut sondern richtig ordentlich ist die Schnittweite. Mit einer Weite von 18 cm können problemlos auch große Brote geschnitten werden. Mein1 kg Testbrot hatte jedenfalls mehr als genug Platz.
Schnittproben mit dem Allesschneider
Der Rosenstein & Söhne ASM-100 ist zwar als Brotschneidemaschine ausgeschrieben, mit einem zusätzlichen glatten Messer aber ein Allesschneider und so wird er auch getestet. Zum Test stehen daher frisches Krustenbrot, harte Salami, weicher Käse und Wurst.
Begonnen wird mit dem Krustenbrot und dem Messer mit Wellenschliff. Man hört zwar, wie der Motor zu kämpfen hat, die 150 Watt reichen aber aus, um den Kanten und auch perfekte hauchdünne Scheiben zu schneiden.
Mit der harten Salami (übrigens Trüffel-Salami) hat der ASM-100 absolut keine Probleme. Der Motor ist nicht überfordert und die Scheiben werden super gleichmäßig.
Für den Käsetest wird zum glatten Messer gewechselt und das Ergebnis kann trotzdem nicht so recht überzeugen. Der weiche Käse klebt am Messer, wird deformiert und der Schnitt dadurch nicht gerade.
Zum Schneiden der schräg vorgeschnittenen Wurst fehlt leider ein zusätzlicher Halter, der ebenso schräge Schnitte ermöglicht. Schade, das wäre ein schöner Bonus gewesen.
Die Wurst wird aber auch sehr gut geschnitten, wenn man sie schräg auf den Schlitten legt. Da gibt es keine Kompromisse.
Zum Abendessen gab es anschließend Brot mit Käse und Salami und die Wurst wurde fürs nächste schnelle Mittagessen “Nudeln mit rote Soße” in dicke Scheiben geschnitten und eingefroren. Nichts vom Testmaterial musste also entsorgt werden.
Reinigung des Allesschneiders ASM-100
Die Reinigung des Rosenstein & Söhne gefällt ganz besonders gut. Von Vorteil ist dabei bereits der Aufbau aus Metall. Durch die eigene Stabilität kann der gesamte Aufbau einfach und mit glatten Flächen gestaltet werden.
Dazu kommt der abklappbare Schlitten, der den Bereich darunter zum Reinigen freigibt. Ebenso kann mit einer einfachen Entriegelung die gesamte Führung und damit der Schlitten abgenommen werden.
Dann reicht ein feuchter Lappen und alles lässt sich einfach abwischen. Das Messer ist ebenso schnell ausgebaut und abgewaschen. Es gibt keine Ritzen und versteckte Ecken, die sich nicht reinigen lassen.
Fazit zum Allesschneider Test: Rosenstein & Söhne ASM-100
Alles Gute ist nie beisammen und das gilt auch für den Allesschneider Rosenstein & Söhne. Die Messer sind nicht ganz perfekt geschliffen und so manchem stößt vielleicht der fehlende Sicherheitsschalter auf.
Mir persönlich gefiel die fehlerhafte Skala nicht, die bereits eine Schnittbreite von 3 mm anzeigt, obwohl das Messer auf Null steht.
Dafür ist die Metallausführung sehr stabil und die Einstellung der Schnittbreite arbeitet absolut präzise. Die verstellbare Anlage bleibt selbst unter Belastung gerade und gibt keinen Millimeter nach.
Insgesamt macht der ASM-100 seinen Job aber richtig gut. Er nennt sich Brotschneidemaschine und diese Arbeit funktioniert perfekt. Selbst Krustenbrot lässt sich in hauchdünne Scheiben schneiden.
Mit dem zusätzlichen glatten Messer lassen sich obendrein auch weiche Materialien wie Käse oder Wurst schneiden.
Während mit Wurst beste Ergebnisse erzielt werden können, bleibt weicher Käse allerdings am Messer kleben, was ihn deformiert und zu schrägen Schnitten führt.
Bei der Reinigung geht man mit dem Rosenstein & Söhne keine Kompromisse ein. Der Schlitten lässt sich komplett abbauen und die restlichen Flächen sind glatt und einfach abzuwischen.
Als gelernter Facharbeiter für Zerspanungsmechanik, Hausbauer und ambitionierter Heimwerker, habe ich als Ausgleich viel Zeit im Internet verbracht, Bosch bei der Moderation seiner Heimwerker-Community unterstützt, ein Bautagebuch geführt und meinen Heimwerker-Blog veröffentlicht.
Heimwerker.de erkannte meine Talente und holte mich als Redakteur für Fachbeiträge und Testberichte ins Boot. Nach und nach wurde Heimwerker.de schließlich zu meinem Baby, um das ich mich liebevoll gekümmert habe. Aber Babys werden groß und gehen ihre eigenen Wege. So wie ich jetzt als freier Redakteur (hauptsächlich) für Testberichte.