Elegoo Saturn 3 Ultra Test

elegoo saturn 3 ultra test 01

Elegoo Saturn 3 Ultra

4.25

Qualität / Verarbeitung

5.0/5

Einrichtung

3.5/5

Bedienbarkeit

3.5/5

Druck out of the Box

4.8/5

Druckgeschwindigkeit

4.0/5

Lautstärke

4.0/5

Geruchsbelästigung

4.5/5

Druckqualität

4.8/5

Positiv

  • sehr hohe Auflösung
  • Kugelumlaufspindel
  • Touch-Screen
  • Verbindung per WLAN
  • sehr saubere/feine Drucke
  • mit Luftfilter
  • geringe Geruchsbelästigung
  • guter Lieferumfang

Negativ

  • Kein Installations-Assistent
  • Kein autom. Leveln
  • Keine Füllstandserkennung
  • Update nur über USB-Stick

Elegoo Saturn 3 Ultra Test: Ich muss zugeben, dass mein großes Interesse den FDM-Druckern gilt, da man hier bereits beim Druck sieht, ob alles wie gedacht funktioniert. Dazu ist der “Duft”, den der Harz-Druck absondert ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Dennoch haben auch bei mir die Harz-Drucker ihre Berechtigung, denn so fein wie diese, können FDM-Drucker nur mit einer sehr feinen Düse drucken, was zu Lasten der Druckzeit geht.

Im aktuellen Test sehe ich mir den Elegoo Saturn 3 Ultra an und werde sehen, wie sauber dieser tatsächlich druckt. Dazu gehen die Drucke anschließend in die Wasch- und in die Aushärtstation von Elegoo.

Technische Daten Elegoo Saturn 3 Ultra

DruckformatSLA Harz-Drucker
Druckraum218 x 122 x 260 mm
Belichtung12 K Mono LCD
Auflösung11520 x 5120 Pixel (19 x 24 μm)
SchnittstellenUSB und WLAN
Schichtdicke0,01 – 0,2 mm
bes. Ausstattungintegrierter Luftfilter
Abmessungen306 x 273 x 563 mm
Gewicht12 kg
ZubehörUSB-Luftreiniger
USB-Stick
Atemschutzmasken
Schutzhandschuhe
Sieb-Trichter
Kunststoffspachtel
Metallspachtel

Schneller Aufbau des Saturn 3 Ultra

Bei SLA-Druckern gibt es selten viel aufzubauen. WLAN-Antenne anschrauben, USB-Luftfilter einstecken, Wanne aufsetzen und anschrauben und die Druckplatte befestigen. Das war es dann auch schon.

Zumindest wenn man sich das mitgelieferte Zubehör ansieht. Dabei sollte man jedoch nicht zu voreilig sein, sonst macht man nämlich alles ein weiteres Mal.

Daher sollte der erste Griff zur Bedienungsanleitung gehen und spätestens bei der Erstinbetriebnahme wird auch klar warum.

Bei der Inbetriebnahme alleine gelassen

Ich habe bereits einige 3D-Drucker eingerichtet und in den meisten Fällen ist dafür keine Anleitung nötig. Man schaltet den Drucker ein, wird automatisch durch die Grundeinstellungen geführt und bekommt die Ersteinrichtung erklärt. Sofern das der Drucker nicht auch automatisch macht.

Beim Elegoo Saturn 3 Ultra sieht das ein wenig anders aus. Nach dem ersten Einschalten startet er und begrüßt mit dem Standardbildschirm als wäre der SLA-Drucker bereits fertig eingerichtet. Das ist er aber keinesfalls.

Spätestens jetzt sollte man zur Bedienungsanleitung greifen und sich den Ablauf der ersten Einrichtung ansehen. Denn einen festen Ablauf gibt es dafür nicht und man muss die benötigten Funktionen selbst im Menü suchen.

Ohne Hilfe sollte es machbar sein, die WLAN-Verbindung herzustellen. Viele Menüpunkte gibt es nicht und die WLAN-Konfiguration ist schnell gefunden.

Dann geht es an den Z-Offset beziehungsweise der Nullpunkt-Findung und diese läuft wie folgt ab:

  1. Wanne wieder abbauen sofern bereits montiert
  2. Stattdessen das Leveling-Papier auflegen, welches offensichtlich dieselbe Stärke wie die Folie der Wanne hat.
  3. Die vier Befestigungsschrauben der Druckplatte lockern und Spiel überprüfen.
  4. Im Menü “Werkzeug / Manuell / zurück zu Null” antippen.
  5. Z-Achse fährt automatisch auf den Nullpunkt und Druckplatte sollte aufliegen.
  6. Druckplatte mit einer Hand leicht aufdrücken und die vier Befestigungsschrauben über Kreuz anziehen.
  7. Spiel des Leveling-Papiers überprüfen. Ist ein leichter Widerstand zu spüren, wäre die Einstellung damit abgeschlossen.
  8. Lässt sich das Papier nur schwer bewegen, kann die Druckplatte mit minimal 0,1 mm etwas hochgefahren werden.
  9. Über das Menü ” Werkzeug / Z-Achse auf Null setzen” kann dann der neue Nullpunkt als Z-Offset übernommen werden.

Im Grunde ist das nicht schwer und die Schritte sind absolut nachvollziehbar. Ich hätte mir aber gewünscht, dass man von einem Installationsassistenten durch die Einrichtung geführt wird.

Die Bedienung des Elegoo Saturn 3 Ultra

So wie die Einrichtung fällt leider die gesamte Bedienung etwas spartanisch aus. Das Startmenü beschränkt sich auf gerade mal 3 Auswahlpunkte – Drucken, Werkzeug und Einstellungen.

Unter “Drucken” hat man die Möglichkeit auf den internen Speicher oder USB-Stick zuzugreifen und kann sich den bisherigen Verlauf ansehen.

Der Menüpunkt “Werkzeug” gestattet das manuelle Verfahren, das Setzen des Nullpunktes, Reinigen des Behälters, lässt den Bildschirm unterschiedlich leuchten und kann einen Selbsttest durchführen. Dieser beschränkt sich allerdings auf den Test von Verbindungen zu Bildschirm, Lüfter oder LEDs. Verfahren wird dabei nicht.

Auch der Punkt “Einstellungen” fällt etwas dünn aus. Spracheinstellungen, WLAN, System-Infos und Update – das ist alles. Unschön dabei, dass das Update trotz WLAN nur über USB-Stick durchgeführt werden kann.

Die Slicer-Software des Elegoo Saturn 3 Ultra lässt sich schwer bewerten, da es keine eigene Software gibt. Genutzt wird hauptsächlich Chitubox, was für mich etwas gewöhnungsbedürftig ist. Aber das liegt an mir meiner sonst genutzten Software.

Feiner leiser Druck

Wenn es an den Drucktest geht, richte ich mich als erstes nach dem, was der Hersteller auf dem USB-Stick mitschickt. Da gibt es ein Modell, dass sich “Quick Test Model Standard-Resin” nennt. Klingt, als wäre es genau dafür gedacht.

Also das Model laden und starten. Angezeigt werden 30 Minuten und tatsächlich nach 30 Minuten ist es auch fertig. Was es genau sein soll weiß ich zwar nicht, aber die Qualität passt und die Oberflächen sehen sehr gut aus.

Leider fehlt mir bei solche Drucken aber der Vergleich und daher wird zusätzlich ein kleiner Yoda gedruckt, den bei mir alle Drucker drucken müssen.

Dann noch ein kleiner Drache mit einer sehr feinen Struktur und Flügeln, durch die man fast hindurchsehen kann.

Und dann das typische Benchy als Speedtest und im lokalen Speicher liegt auch eine entsprechende Datei. Ich muss allerdings gestehen, dass ich mir nicht mehr sicher bin, ob ich diese nicht selbst dort abgelegt habe. Denn die Druckdauer soll 2,5 Stunden betragen.

Aber egal, dann lassen wir den Druck mal durchlaufen und ich erwarte ein absolut perfektes Benchy bei der geringen Layerhöhe.

Tatsächlich sind die Flächen sehr glatt und die einzelnen Schichten sind nur von oben auf schrägen Flächen, wie dem Dach zu erkennen.

Allerdings weisen die senkrechten Seitenflächen eine Art Maserung auf. Das sind Absätze, die bei minimal schrägen Flächen entstehen, was sich aber im Slicer optimieren lässt.

Grundlegend muss ich aber sagen, dass die Drucke wirklich sehr fein und detailreich sind. Sie lösen sich allerdings sehr schwer von der Druckplatte. Hier muss ich nochmal mit dem Z-Offset spielen.

3D-Drucke waschen und härten

Der Elegoo Saturn 3 Ultra kam als Set mit dem Mercury X Bundle. Das bedeutet – mit einer Wasch- und einer Aushärtstation. Zumindest die Aushärtstation sollte man immer zu einem SLÖA-Drucker besitzen.

Beide Geräte sind leicht und vor allem identisch zu bedienen. Ein langer Druck auf das Drehrad schaltet sie ein, am Rad lässt sich dann die gewünschte Zeit einstellen und ein weiterer kurzer Druck aktiviert den Vorgang.

Als erstes kommen die gedruckten Teile in die Waschstation, die mit ISO-Propanol gefüllt wird. Für kleinere Teile wie das Benchy benötigt man aber immerhin wenigstens 2,5 Liter.

Nach dem Start wird eine Scheibe im Behälter mittels Magnet zum Rotieren gebracht und sorgt so für reichlich Bewegung und den Waschvorgang. Nach der Hälfte der Zeit wechselt die Drehrichtung.

Nicht so schön finde ich, dass die Drehrichtung immer nur einmal wechselt. Wer intensiver waschen möchte, sollte daher lieber 5x 1 Minute starten, anstatt 1x 5 Minuten.

In der Aushärtstation spielt die Drehrichtung keine Rolle. Das UV-Licht kommt von zwei seitlichen LED-Leisten und und auch von unten.

Fazit zum Elegoo Saturn 3 Ultra Test

Punkten kann der Elegoo Saturn 3 Ultra für mich hauptsächlich mit einem tollen Design und der Luftfilterung, die tatsächlich dafür sorgt, dass man im Raum kaum noch etwas riecht.

Ebenfalls positiv ist die sehr hohe Auflösung, mit der sich auch extrem feinste Details drucken lassen.

Was mir jedoch fehlt, ist etwas Technik. Es gibt keine Assistenz für die erste Einrichtung, keine automatische Nivellierung und auch zu wenig Harz wird nicht registriert.

elegoo saturn 3 ultra test testsiegel

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